Osttirol

Programm aus Wien soll Hoteliers helfen

(Symbolbild)
© Keystone

Hoteliers bekommen nicht immer Kredit, wenn sie in Qualität investieren wollen. Ein spezielles Förderprogramm soll das ändern.

Von Catharina Oblasser

Lienz –Viele Hoteliers können nicht in mehr Qualität investieren. Sie bekommen von den Banken nicht die nötigen Kredite. Strukturschwache Gebiete wie etwa Osttirol haben es besonders schwer. Das sagt der FP-Nationalratsabgeordnete Gerald Hauser, auch Tourismusobmann im Wiener Parlament. Es müsse sich etwas ändern, meint der Politiker, und er wisse auch wie. „Ich habe mit dem Geschäftsführer der österreichischen Hotel- und Tourismusbank gesprochen. Die Bank bietet ein Fördermodell, wie es bereits in Kärnten seit Anfang 2016 umgesetzt wird.“ Die Eckpunkte: Ein Kredit in Höhe von 70 Prozent der förderbaren Gesamtinvestition, für die der Bund eine Haftung von bis zu 80 Prozent übernimmt. Das Land steuert auch etwas bei: Es übernimmt Zinsen, Gebühren und alle Nebenkosten. „In Kärnten haben sich die Investitionen im Tourismus durch dieses Programm verfünffacht“, so Hauser. Er wünscht sich dieses Modell auch für strukturschwache Gebiete Tirols. Als Beispiel nennt er nicht nur Osttirol, sondern auch das Kaunertal. Was das Land dazu beitragen müsste, beziffert Hauser mit zehn Prozent, bezogen auf das jeweilige Kreditvolumen. Zusätzliche Verwaltungskosten gebe es kaum, weil die Tourismusbank sich um die Abwicklung kümmere. Hauser: „Es braucht nur guten Willen von Landesseite. Das Zeitfenster ist jetzt geöffnet.“

Dass viele Hoteliers in Osttirol Probleme beim Investieren hätten, räumt Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes, ein. Allerdings gebe es bereits zahlreiche Förderprogramme in diese Richtung, von der Kleingewerbeförderung bis zur Qualitätsbetten-Offensive und dem Restrukturierungsprogramm. „Im Tourismus sind wir in Osttirol fördertechnisch sehr gut aufgestellt.“ Änderungsbedarf sieht Theurl nur bei den Darlehen der Osttirol Investment GmbH, die aus dem Geldern der Felbertauernstraße AG gespeist wird. Die GmbH müsste bei der Vergabe risikofreudiger werden, findet Theurl.

In speziellen Fällen gibt die OIG auch Risikokapital her, sagt Geschäftsführer Karl Poppeller. Allerdings nur, wenn die Idee äußerst erfolgversprechend ist und gute Gewinne erwarten lässt. Dann begnügt sich die OIG mit einer Bankgarantie über 50 Prozent. Die 08/15-Fälle, wie Poppeller es ausdrückt, müssten aber nach wie vor eine Bankgarantie über 100 Prozent des Darlehens vorweisen können.

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