Innsbruck

Mehr Perspektiven für die Seegrube

Die zehn Elemente (Bank, Treppe, Lehne, Plattform etc.) von Snøhetta sollen Seegrube-Gästen neue Ein- und Ausblicke gewähren.
© Visualisierung: Snøhetta

Nordkettenbahnen wollen mit zehn Snøhetta-Elementen Wanderweg neu inszenieren.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck –Zehn Lkw-Fuhren und 16 Hubschrauberflüge. Darum haben die Innsbrucker Nordkettenbahnen im Magistrat angesucht. Weil man den westlich von der Seegrube führenden Panoramaweg zu einem „Perspektivenweg“ umfunktionieren will. Und zwar mittels zehn Stahl-Holz-Installationen. Diese sollen Erholungssuchende „zum konsumfreien Verweilen und Genießen einladen“, wie Geschäftsführer Thomas Schroll sagt. Denn das, so der Bergbahnenchef, sei eines der zentralen Motive, wieso Gäste den Weg vom Stadtzentrum auf die Seegrube in Angriff nehmen würden: Ruhe und Erholung.

Gestaltet und konzipiert wurden diese Stationen vom renommierten Architekturbüro Snøhetta, bestätigt Schroll. Damit wolle man nicht nur das Angebot auf der Seegrube erweitern, sondern auch das Profil hinsichtlich Architektur und Design im alpinen Bereich schärfen.

Für die Umsetzung, die im September starten und rund drei Wochen dauern soll, werden eben besagte Lkw-Fahrten und Hubschrauberflüge benötigt. Die Einzelteile sollen nämlich erst auf der Seegrube zusammengebaut und dann zu ihren jeweiligen Standorten geflogen werden. Das soll die Eingriffe in die Landschaft auf ein Minimum reduzieren helfen, versichert Schroll.

Trotz allem benötigt es eine naturschutzrechtliche Ausnahmebewilligung für diese Aktion. Dass der Stadtsenat in seiner heutigen Sitzung einen Einwand dagegen erhebt, ist unwahrscheinlich. Bereits vor wenigen Wochen wurden der Nordkettenbahn die nötigen Dienstbarkeiten für den Perspektivenweg eingeräumt. Der für Tourismus und Forst zuständige Stadtrat Franz Gruber (VP) steht hinter diesen neuen Akzenten „qualitätsvoller Architektur in der Natur“ und bewertet das Projekt als „maßvoll und angepasst“. Nichtsdestotrotz habe der Senat selbiges auch kritisch hinterfragt. Auch, weil die Nordkette hinsichtlich der unterschiedlichen Freizeitaktivitäten bereits sehr ausgelastet sei. Die Gefahr einer Überfrachtung ortet Gruber mit dem „Perspektivenweg“ allerdings nicht.

Die Projektkosten beziffert Schroll mit rund 260.000 Euro, 50.000 Euro davon werde der Tourismusverband beisteuern, sagt er.

Von Seiten der Naturschutzbeauftragten der Stadt wird angeregt, dass die Hubschrauberflüge zeitlich so angesetzt werden sollen, dass sie entlang der Nordkette beheimatete Greifvögel tunlichst nicht beeinträchtigen werden.

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