Bundesanleihen bringen Anlegern seit 2011 reale Zinsverluste

~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA327 vom 04.07.2017 muss es im Titel, Unterti...

~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA327 vom 04.07.2017 muss es im Titel, Untertitel und in der Meldung durchgehend richtig „ZINSverluste“ und „ZINSgewinne“ heißen. (nicht: ... „Verluste“ oder „Gewinne“ ...). Damit soll klargestellt werden, dass in den Zahlen etwaige Kursgewinne oder Kursverluste nicht berücksichtigt sind. Ein erläuternder zweiter Absatz wurde deswegen eingefügt. --------------------------------------------------------------------- ~ Wien (APA) - Die Zeiten, in denen Sparer für österreichische Staatsanleihen über 10 Prozent Zinsen erhalten haben, sind längst vorbei und dürften auch nicht so bald wiederkehren. Aber nicht nur das. Konnten Anleger bis 2011 mit Bundesanleihen trotz Inflation noch reale Zinsgewinne erzielen, ist dies seither nicht mehr möglich. 2016 fuhren Investoren mit Bundesanleihen Zinsverluste von 0,85 Prozent ein.

Nicht berücksichtigt sind in diesen Zahlen die Kursgewinne oder auch Kursverluste, die für Bundesanleihen anfallen können. Inklusive der seit 2011 angefallenen Kursgewinne hätten Anleger von Bundesanleihen pro Jahr rund 4,6 Prozent Gewinn vor Steuern erzielt, so ein Finanzexperte zur APA. Auf Jahressicht seien es ebenfalls knapp 4 Prozent gewesen. Auch nach Abzug der Inflation sind also summa summarum mit Bundesanleihen keine Verluste erwirtschaftet worden.

Im Jahr 1981, also vor 36 Jahren, erhielten Anleger für Bundesanleihen im Schnitt noch 10,62 Prozent an jährlichen Zinsen. Im Vorjahr, 2016, waren es nur mehr kaum wahrnehmbare 0,04 Prozent.

1981 war laut den ab 1980 vorliegenden historischen Daten der Nationalbank auch das erste und letzte Mal, dass die Sekundärmarktrendite (SMR) für Bundesanleihen über 10 Prozent lag. Seither gehen sie mehr oder weniger kontinuierlich zurück. Bis 1988 fiel die SMR auf 6,67 Prozent. Ein weiterer Höhepunkt wurde 1990 mit 8,74 Prozent erreicht. Danach folgte ein neuerlicher Rückgang auf 4,1 Prozent bis 1999. Im Jahr 2000, als die dot.com-Blase platzte, sprang sie wieder auf 5,32 Prozent. Nachdem sich die Finanzmärkte wieder beruhigt hatten, verringerte sich die SMR bis 2005 erneut auf 2,97 Prozent. Der Ausbruch der Finanzkrise katapultierte sie aber wieder in die Höhe - 2007 waren es wieder 4,24 Prozent. Seitdem schmolz die „Umlaufgewichtete Durchschnittsrendite für Bundesanleihen“ (UDRB), wie der gesetzliche Nachfolgeindex der SMR seit 2015 heißt, bis auf 0,04 Prozent im Vorjahr zusammen.

Interessant auch ein Blick darauf, wie sich im Zeitraum 1980 bis 2016 der Verbraucherpreisindex (VPI) entwickelt hat. 1981, als mit 10,62 Prozent die höchste Rendite anfiel, lag auch die durchschnittliche Inflation in Österreich mit 6,81 Prozent auf einem Rekordhoch. Dem Anleger blieb dennoch unter dem Strich ein Zinsertrag von 3,81 Prozent übrig. Der höchste Nettoertrag konnte 1986 mit 5,62 Prozent erzielt werden.

Bis zum Jahr 2011 lagen die Renditen der Bundesanleihen auch immer höher als die Inflationsraten. Erst ab 2011 drehte sich das Bild und seither verliert ein Anleger auch bei Investitionen in Bundesanleihen trotz Zinsen real Geld. Am höchsten fielen die Nettoverluste bisher mit 1,0 Prozent im Jahr 2012 aus. Damals lag die SMR bei 1,49 Prozent und der VPI bei 2,49 Prozent.

Auch im Vorjahr mussten Anleger mit Bundesanleihen einen Nettozinsverlust von 0,85 Prozent hinnehmen. Über das gesamte Jahr gerechnet betrug die Durchschnittsrendite nur 0,04 Prozent - bei einer Inflation von 0,89 Prozent. In den Monaten Juli bis Oktober lag die Rendite sogar im negativen Bereich - der tiefste Wert betrug minus 0,181 Prozent im August. Seither ging es wieder aufwärts. Bis Mai dieses Jahres, dem letzten verfügbaren Wert, stieg die Durchschnittsrendite auf 0,172 Prozent.

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