Erforschung des Universums: Spatenstich für Teilchen-Beschleuniger
Darmstadt (APA/dpa) - Eines der weltweit größten Vorhaben zur Erforschung des Universums ist einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. I...
Darmstadt (APA/dpa) - Eines der weltweit größten Vorhaben zur Erforschung des Universums ist einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. In Darmstadt in Deutschland wurde am Dienstag der Spatenstich für die internationale Teilchen-Beschleunigeranlage Fair nordöstlich des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung gesetzt.
Mit der Anlage wollen Wissenschafter aus aller Welt Geheimnisse aus der Zeit nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren lüften. Sie wollen herausfinden, wie sich das Universum entwickelt hat. Der volle Betrieb ist für 2025 geplant.
Ein besonders wichtiger Bestandteil soll ein unterirdischer Ringbeschleuniger in fast 20 Metern Tiefe mit einem Umfang von 1,1 Kilometern sein. In ihm werden kleinste, elektrisch geladene Teilchen, Ionen und Antiprotonen, auf hohes Tempo gebracht. Fast mit Lichtgeschwindigkeit prallen sie auf ein Hindernis und zerbersten.
„Wir bewegen uns an der Grenze des technisch und wissenschaftlich Möglichem“, sagte der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Fair GmbH und Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Georg Schütte.
Für die Errichtung des Fair-Beschleunigers sind laut Bundesforschungsministerium auf Preisbasis 2005 fast 1,3 Milliarden Euro eingeplant. Hauptgeldgeber seien der Bund und das Land Hessen mit einer Beteiligung von 878 Millionen Euro. Gesellschafter der Fair GmbH sind neben Deutschland auch Finnland, Frankreich, Indien, Polen, Rumänien, Russland, Schweden und Slowenien. Großbritannien ist assoziierter Partner. Das internationale Beschleunigerzentrum soll rund 3.000 Forschern aus 50 Ländern zur Verfügung stehen.