Sonnenschutz für jede Lebenslage
Sonnencremes sind vielleicht klebrig, doch sie bewahren die Haut vor Sonnenbrand. Tipps für Klein und Groß vom Hautarzt.
Von Sabine Strobl
Innsbruck — So gut uns die Sonne tut, so entschieden sollten wir uns vor Sonnenbränden schützen. „UVB-Strahlung ist verantwortlich für Sonnenbrand und Hautkrebs. UVA-Licht dringt auch durch Glas, erzeugt langsame Bräune, Hautalterung und wird heute ebenfalls für Hautkrebs verantwortlich gemacht", erklärt der Innsbrucker Hautarzt Alfred Grassegger. In den folgenden Punkten informiert er über Blocker, speziellen Schutz für Kinder und mehr.
1. Lichtschutzfaktor 10 bis 50. Der Lichtschutzfaktor gibt den Schutz gegenüber der UVB-Strahlung an. Ein LSF von 10 beispielsweise erhöht die Dauer bis zum Auftreten eines Sonnenbrandes um diesen Faktor. Statt nach 20 Minuten würde die Haut nach 200 Minuten rot werden. „Das Tückische: Es muss relativ viel Sonnenschutz aufgetragen werden, und dies eine halbe Stunde vor Sonnenbestrahlung. Weiters ist auf den entsprechenden UVA-Schutz zu achten, der nur durch Breitband-Sonnenschutzmittel oder Blocker (LSF 50) erzielt wird." Für den Alltag reicht ein LSF von 10 bis 15, der 90 Prozent der UVB-Strahlung abschirmt und oft in Tagescremes enthalten ist. Im Gebirge und am Wasser braucht es zusätzlich eine Sonnencreme. Hochrisiko-Patienten (Hautkrebs, Vorstufe von Hautkrebs, Sonnenallergie) raten Hautärzte zu einem UV-Blocker. Auch ein T-Shirt dient hier als Schutz.
2. Aufgepasst auf Kinderhaut. „Kinder haben ein erhöhtes Risiko für Sonnenbrand, sie benötigen aus meiner Sicht eine Creme mit LSF 30 oder höher", informiert Grassegger. Nach dem Baden soll der Sonnenschutz wieder aufgetragen werden, da die Cremes zwar als wasserfest bezeichnet werden, aber nicht „rubbelfest" sind. Für Kleinkinder eignen sich physikalische UV-Lotions (mit Zinkoxid). Wichtig: kein Sonnenaufenthalt in den Mittagsstunden (12—15 Uhr).
3. Reife Haut ist sensibel. Wie der Hautarzt betont, können bei älteren Menschen bereits Hautkrebsvorstufen oder Basiliome bzw. so genannter ?non-melanoma skin cancer' vorhanden sein. „Hier empfehlen wir meist durchgehend LSF 50, Breitband UVB und UVA. Weiters ist auf entsprechende Versorgung mit Antioxidantien, z. B. Vitamin E, A und C, aber auch Vitamin B3 zu achten."
4. Sport mit Sonnenschutz. Sportler kennen das Problem mit abrinnenden Sonnencremes. Ihnen empfiehlt der Hautarzt wasserfeste Gele, die „relativ schweißresistent sind". Auch hier gilt, dass häufiger aufgetragen werden sollte (Gele mit LSF 50 bei sehr empfindlicher Haut, sonst LSF 20—30).
5. Auf das Tattoo nicht vergessen. Hautstellen mit Tattoos benötigen sehr wohl einen Sonnenschutz. Grassegger: „Die schwarzen Tattoo-Pigmente können die Abwehr der Haut beeinträchtigen, so dass sie anfälliger wird für zusätzliche Schäden. Daher empfehle ich das konsequente Schützen vor zu viel UV-Einstrahlung!"