Radsport: Kitzbüheler Horn als Vorentscheidung der Rundfahrt
Wien/Kitzbühel (APA) - Auf dem Kitzbühler Horn wird am Donnerstag die Vorentscheidung um den Gesamtsieg in der 69. Österreich-Radrundfahrt f...
Wien/Kitzbühel (APA) - Auf dem Kitzbühler Horn wird am Donnerstag die Vorentscheidung um den Gesamtsieg in der 69. Österreich-Radrundfahrt fallen. Felix Großschartner und Stefan Denifl sind vor dieser 4. Etappe (Livestream auf www.oesterreich-rundfahrt.at) die chancenreichsten Österreicher. Der Este Rein Taaramäe und der Kolumbianer Miguel Angel Lopez sind die Trümpfe der WorldTour-Teams Katjuscha und Astana.
Großschartner und Denifl gaben sich vor der kurzen Etappe ab Salzburg (82,7 km) optimistisch. Über echte Erfahrungswerte auf dem 7,1 km langen und bis zu 22 Prozent steilen Anstieg zum Alpenhaus (1.670 m) verfügen sie nicht. Denn bei früheren Teilnahmen war die Form nicht so gut wie jetzt. Der Tiroler Denifl möchte sein bestes Ergebnis bei der Ö-Tour, einen siebenten Rang, verbessern. „Ich bin zuversichtlich. Ich hoffe, dass in der Gesamtwertung für mich was drinnen ist.“
Das Duo liegt nur knapp 20 Sekunden vor Taaramäe und rund 1:20 Minuten vor Lopez, die über größeres Potenzial verfügen. Taaramäe (30) war zuletzt Siebenter bei der Bergankunft der Tour de Suisse oberhalb von Sölden, Lopez (23) war dort 2016 auf dem Weg zu seinem Gesamtsieg Zweiter. Lopez könnte in die Fußstapfen seines Landsmannes Dayer Quintana, dem Bruder von Nairo Quintana, treten, der 2014 auf dem Horn triumphiert hatte.
Für Zoidl, den Gesamtsieger von 2013, bietet sich wohl die letzte Chance, doch noch einen Spitzenplatz zu holen. Auch die zwei Mountainbiker Hermann Pernsteiner (Gesamt-Sechster 2016) und Daniel Geismayr hoffen auf ihre Chance.
„Das wird sehr intensiv“, sagte der 29-jährige Zoidl zu dem erwarteten Ausscheidungsrennen. Er hatte durch ein Missgeschick auf der 1. Etappe rund 1:40 Minuten eingebüßt und muss nun attackieren. Pernsteiner sieht das steile Terrain als Vorteil für sich. „Das Horn ist etwas für leichtgewichtige Fahrer“, meinte der 26-jährige Niederösterreicher. Seit Thomas Rohregger 2007 hat kein Österreicher auf dem Horn gewonnen.
Am Freitag folgt eine lange Bergetappe (212 km/3.258 Höhenmeter) von Kitzbühel über den Felbertauern nach Osttirol und über die Glocknerstraße zurück nach St. Johann/Alpendorf im Salzburger Pongau. Die Bergwertung beim Hochtor (2.502 m) ist aber zu weit vom Ziel entfernt, die Ankunft einer Gruppe wird erwartet. Zoidl weiß, dass er schon am Donnerstag angreifen muss. „Auf der Glockneretappe kann man nicht groß gewinnen, aber viel verlieren“, sagte der Oberösterreicher der APA.
Zeit verlieren wird schon bei der Auffahrt auf das Horn der belgische Klassiker-Spezialist Sep Vanmarcke. Ab Freitag wird ein anderer Fahrer das Gelbe Trikot tragen.