Pflegeregress-Aus: Senioren bleiben kritisch
Seniorenbund-Landesobmann Helmut Kritzinger will eine Diskussion darüber, wer die Pflege von Angehörigen zahlen muss.
Von Philipp Schwartze
Flaurling –Das kürzlich beschlossene Ende des Pflegeregresses stößt nicht überall auf kritiklose Zustimmung, so etwa auch beim Tiroler Seniorenbund. „Es wurde jetzt viel über Pflege gesprochen und Hals über Kopf die Regresspflicht fallen gelassen, sodass nur noch die öffentliche Hand die Pflege zahlt“, sagte Landesobmann Helmut Kritzinger beim gestrigen 46. Landestreffen des Seniorenbunds im Festzelt von Flaurling.
Man könne die Kinder nicht ganz aus der Verpflichtung entlassen, auf die eigenen Eltern zu schauen. Der Obmann des Tiroler Seniorenbundes wünscht sich einen politischen Diskurs dazu. „Darüber wird noch gesprochen werden. Es kann nicht sein, dass alles die öffentliche Hand zahlt, das muss noch im Parlament diskutiert werden“, bezog der Landesobmann bei seiner Rede vor rund 800 angereisten Senioren sowie Ehrengästen aus der Politik klar Stellung.
Eine weitere kürzlich getroffene politische Entscheidung, dass E-Cards künftig mit Foto versehen werden, begrüßte Kritzinger. „Das ist völlig richtig. Da sind in der Vergangenheit, glaube ich, Betrügereien passiert, die viel Geld gekostet haben.“
Ein Anliegen in politischer Sache war ihm, auch im Hinblick auf die Nationalratswahlen am 15. Oktober, die Flüchtlingsfrage. Viele ältere Menschen hätten Angst vor der „Dampfwalze“, die über sie hinwegrollt, das werfe viele Fragen auf. „Die Willkommenskultur war ein großer Fehler“, sagte Kritzinger. „Wenn für die Pensionen das Geld weg ist und die Kassen leer sind, ist es zu spät“, mahnte er.