Borkenkäfer macht sich wieder breit
Hitze und Feuchtigkeit sorgen heuer für extreme Probleme mit Borkenkäfern. Die Bezirksforstinspektion geht mit Härte gegen die Baumschädlinge vor.
Von Matthias Reichle
Arzl i. P., Haiming, Oetz, Rietz, Silz, Stams –Ihre Namen lassen eher auf kunstfertige Handwerker schließen: Der eine heißt „Buchdrucker“, der andere „Kupferstecher“ – und auch bei der Bezeichnung „Nutzholzbohrer“ schrillen beim forstlichen Laien nicht gleich die Alarmsirenen. In der Bezirksforstinspektion schon. Dahinter verbergen sich nämlich Borkenkäfer, die momentan wieder für große Aufregung sorgen, wie Bezirksforstinspektor Peter Winkler betont.
Derzeit ist die Situation derart akut, dass die Behörde in den Gemeinden Arzl, Haiming, Oetz, Rietz, Silz und Stams so genannte „Forstschutzbekämpfungsmaßnahmen“ verordnet hat, um dem Käferbefall bei den Fichten Herr zu werden. Es sind die Gebiete mit den größten Problemen, so Winkler. Die Käferproblematik gibt es derzeit an vielen Orten im Oberland. „Die warme Witterung Anfang Juni hat zu einer starken Vermehrung geführt“, betont der oberste Förster des Bezirks, der sich nur an wenige Jahre in den letzten 25 Jahren erinnern kann, die ähnlich schlimm waren.
Inzwischen haben die Temperaturen und die Feuchtigkeit wieder angezogen. Die Borkenkäferweibchen legen ihre Eier in die Rinde der Bäume. Dann haben die Waldbesitzer nur wenige Wochen Zeit, um die Ausbreitung einzudämmen. Sonst kommt der Käfer im Herbst wieder.