Japans Notenbank bleibt trotz niedriger Inflation gelassen
Tokio (APA/Reuters) - Trotz hartnäckig niedriger Inflation will Japans Notenbank Insidern zufolge den Geldhahn vorerst nicht weiter aufdrehe...
Tokio (APA/Reuters) - Trotz hartnäckig niedriger Inflation will Japans Notenbank Insidern zufolge den Geldhahn vorerst nicht weiter aufdrehen. „Die Wirtschaft ist gut in Form. Daher können wir abwarten, bis die positiven Effekte auf die Preise durchschlagen“, sagte eine der mit den Plänen der Zentralbank vertrauten Personen zur Nachrichtenagentur Reuters.
Demnach dürften die Währungshüter auf ihrer nächsten Zinssitzung am 19. und 20. Juli keine konkreten Schritte setzen und zugleich einen positiveren Konjunkturausblick geben. Die Wirtschaft hatte im ersten Quartal um aufs Jahr hochgerechnet ein Prozent zugelegt. Getrieben wurde das Wachstum vom Export und vom Konsum.
Allerdings blieben die Preissteigerungen im Mai mit 0,4 Prozent in der sogenannten Kernrate - also ohne verderbliche Lebensmittel - weit hinter dem Zielwert der Währungshüter von zwei Prozent zurück. Den Insidern zufolge dürfte die Notenbank ihre Inflationsprognose für das im März angelaufene Haushaltsjahr daher kassieren. Im April hatte sie einen Wert von 1,4 Prozent angepeilt, der aus Sicht vieler Ökonomen jedoch nicht annähernd erreicht werden dürfte. Auf breiter Front fallende Preise hatten die japanische Wirtschaft lange gelähmt. Die Notenbank schiebt die Konjunktur seit Jahren kräftig an: Sie kauft Anleihen und andere Wertpapiere im Volumen von jährlich 80 Billionen Yen (622 Mrd. Euro). Anders als in den USA sind Zinserhöhungen derzeit kein Thema.