Verkehr

Alte und neue Gefahren bei brennenden Fahrzeugen

Der Brand eines mit Ammoniak beladenen Lkw auf der Brennerautobahn war für die Einsatzkräfte eine enorme Herausforderung.
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E-Autos stellen Feuerwehren vor zusätzliche Herausforderung. Einsatzkräfte sehen keinen Anstieg von brennenden Lkw in Tirol.

Innsbruck –Die schrecklichen Bilder aus Bayern, wo beim Brand eines Reisebusses 18 Menschen starben, haben viele Menschen tief erschüttert. Auch auf den Tiroler Transitrouten ist es in jüngerer Vergangenheit mehrfach zu Bränden gekommen. Hier waren es aber vor allem Lkw, die in Flammen aufgingen. Der Brand eines mit Ammoniak beladenen Lasters auf der Brennerautobahn war dabei nicht nur der spektakulärste, sondern für die Einsatzkräfte auch der herausforderndste. Insgesamt werden die Lkw-Brände aber nicht mehr.

Es sei wohl mehr ein subjektives Gefühl, das man nach den „massiven Ereignissen“ der jüngeren Vergangenheit hatte, sagt Georg Waldhart, Leiter der Landesfeuerwehrschule. Klar sei aber, dass die Lastwagen gerade auf der Brennerstrecke auch sehr hohen Belastungen ausgesetzt seien. Seitens des Feuerwehrverbandes versucht man die örtlichen Einsatzkräfte so gut wie möglich in Schulungen auf derartige Herausforderungen vorzubereiten.

Das gilt auch für neue Problematiken, die für die Feuerwehrleute im Fahrzeugsektor auftreten. Etwa bei E-Autos. Bei einem Unfall mit einem Elektroauto können vor allem die Batterien zur Gefahr werden. Nicht weil die Technologie der Autos an sich unsicher wäre. Das ist nicht der Fall. Aber im Einsatzfall müssen viele Parameter berücksichtigt werden, erklärt Gerhard Schöpf, Bereichsleiter für Aus- und Weiterbildung in der Landesfeuerwehrschule. „Diese Fahrzeuge brennen nicht öfter als andere. Aber man hat es hier mit Hochvolt-Batterien zu tun, und das gilt es genauso zu beachten wie mögliche Brandrauchgase, die austreten.“ Dagegen sei die Brandlast bei solchen Autos überschaubar.

In der Ausbildung werden die Feuerwehren auf solche neuen Technologien aufmerksam gemacht und entsprechend geschult. Allein für den Praxistest fehlt es aus Kostengründen an Schrottfahrzeugen. Bundesweit beklagten sich Feuerwehren darüber, dass E-Fahrzeuge nicht einheitlich erkennbar seien. (mw)

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