Brenner - Italiens Bischofskonferenz rügt Österreich

Rom (APA) - Die Absicht seitens Österreichs, im Fall einer Verschärfung der Flüchtlingskrise 750 Soldaten zur Verstärkung der Grenzkontrolle...

Rom (APA) - Die Absicht seitens Österreichs, im Fall einer Verschärfung der Flüchtlingskrise 750 Soldaten zur Verstärkung der Grenzkontrollen an die Brenner-Grenze zu entsenden, stößt auch bei den italienischen Bischöfen auf Kritik. „Österreich hat Angst vor den armen Migranten“, lautete am Mittwoch die Schlagzeile der Tageszeitung „L ?Avvenire“, Sprachrohr der italienischen Bischofskonferenz CEI.

Österreichs Drohungen seien mit dem Wahlkampfklima zu erklären. „Eigentlich nichts Neues, aber alles ist sehr bedrückend und sehr kurzsichtig“, hieß es in einem Kommentar des Blatts. Im Kommentar wurde auf die Worte des Papstes hingewiesen, der Europa mit einer alten „Oma“ verglichen hatte. Europa brauche frische Energien.

Migration müsse mit der Sicherheit der Bürger und einer effizienten Integrationsstrategie auf europäischer Ebene verbunden werden. „Das ist nicht Gutmenschentum, sondern Politik. Eine Politik, die in Brüssel, sowie in anderen europäischen Ländern eine Perspektive bis zum Jahr 2040 und nicht nur bis zu den nächsten Wahlen haben sollte“, hieß es im Kommentar.

Der italienische Vize-Außenminister, Benedetto Della Vedova, meinte Österreich sollte aus nicht aus Wahlkalkül Italien im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik allein lassen. „Um Europa zu stärken, müssen wir alle gemeinsam Lösungen in der Migrantenfrage finden“, so Della Vedova.

Anderer Meinung sind die italienischen Rechtsparteien. „Österreich, das noch vor zwei Jahren syrische Flüchtlinge aufnahm, schickt das Heer an die Grenze, Frankreich und Spanien wehren sich, Flüchtlingsschiffe in ihre Häfen aufzunehmen. Italien steht am Rande des Kollapses und dafür ist die Regierung verantwortlich“, protestierte der Fraktionschef der rechtskonservativen Oppositionspartei Forza Italia, Renato Brunetta.