U-Ausschuss - PR-Beraterin wies FPÖ-Nähe zurück

Wien (APA) - Im Eurofighter-Untersuchungsausschuss musste am Mittwochnachmittag die PR-Beraterin und frühere FPÖ-Mitarbeiterin Romana Schmid...

Wien (APA) - Im Eurofighter-Untersuchungsausschuss musste am Mittwochnachmittag die PR-Beraterin und frühere FPÖ-Mitarbeiterin Romana Schmidt Rede und Antwort stehen. Auf die Politik einzuwirken, sei nicht ihre Aufgabe gewesen, auch eine Nähe zu den Freiheitlichen - damals Regierungspartei - stellte Schmidt bei der nicht sehr erhellenden Befragung in Abrede.

Schmidts PR-Firma war ab Ende 2002 für Eurofighter tätig, Auftraggeber sei der EADS-Lobbyist Alfred Plattner gewesen. Das Honorar betrug fast 900.000 Euro - „mit großem Abstand der größte Auftrag“ ihrer Firma, wie Schmidt sagte. Monatlich seien 20.000 Euro für fünf involvierte Mitarbeiter bezahlt worden, außerdem habe es nach dem endgültigen Zuschlag an Eurofighter ein Erfolgshonorar gegeben, das auf alle aufgeteilt worden sei, die mitgearbeitet haben.

Die Abgeordneten wunderten sich, warum eine Einzelunternehmerin so einen Auftrag bekam und fragten im Wesentlichen danach, was denn die Leistung für das Geld gewesen sei. „Es ist im Großen und Ganzen um eine Charmeoffensive für das Produkt gegangen“, erklärte Schmidt. Beauftragt sei sie demnach mit Recherchen und Analysen worden, die Frage sei gewesen, wie man das militärische Flugzeug „sympathischer“ machen könne.

Es sei dabei nicht um konkrete Personen gegangen, sondern um Zielgruppen wie „Frauen, Senioren, Jugend“ - aber auch den „Wirtschaftsausschuss des Bundesrates“. Dazu habe man etwa Zielgruppen-Analysen erstellt. Einzelgespräche zur Überzeugung seien nicht Teil des Auftrags gewesen. Es sei nicht ihre Aufgabe gewesen, auf die politische Stimmung einzuwirken. Auch bei Herbert Scheibner (FPÖ), den sie aus ihrer Tätigkeit als parlamentarische Mitarbeiterin kannte, habe sie nicht interveniert, betonte Schmidt auf eine entsprechende Frage. Überhaupt wollte sie sich nicht als FPÖ-nahe abstempeln lassen.

Einen Kameraschwenk zu Beginn der Sitzung lehnte Schmidt ab.

Morgen, Donnerstag, sind im U-Ausschuss drei Zeugen am Wort: Wolfram Mücke, ehemals Prokurist der Rosenbauer International AG, Herbert Werner, Autor des „Lüssel“-Dokuments, sowie Dieter Siegel, aktuell Vorstandsvorsitzender der Rosenbauer International AG.

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