Börse Frankfurt im Frühhandel kaum bewegt, DAX minus 0,03 Prozent

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten aus den USA hat der DAX sich kaum von der Stelle bewegt...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten aus den USA hat der DAX sich kaum von der Stelle bewegt. Der deutsche Leitindex büßte am Donnerstag frühe Gewinne ein und stand zuletzt 0,03 Prozent tiefer bei 12.450,24 Punkten.

Weiterhin präsentiere sich der DAX recht uninspiriert, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Zum einen belasteten der neuerliche Raketentest Nordkoreas, eine möglicherweise straffere Geldpolitik und die bereits ambitionierten Bewertungsniveaus. Zum anderen fehlten positive Impulse um die negativen Einflussfaktoren zu kompensieren.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen fiel um 0,16 Prozent auf 24.710,71 Zähler. Für den Technologiewerte-Index TecDax aber ging es um 0,13 Prozent auf 2.227,17 Punkte nach oben.

Am Nachmittag könnte der ADP-Bericht zur Beschäftigung im privaten US-Gewerbe im Juni für mehr Bewegung sorgen. Dieser gilt als Indikator für den offiziellen und viel beachteten Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird.

Hierzulande gerieten Medienwerte nach einer skeptischen Studie von JPMorgan unter Druck. So büßten die Anteilsscheine von ProSiebenSat.1 am DAX-Ende mehr als 3 Prozent ein. Schlusslicht im MDax waren die Papiere von RTL mit einem Minus von 1 Prozent. Die Werbetrends in der TV-Branche hätten sich von der starken Konjunktur und dem hohen Verbrauchervertrauen in Europa abgekoppelt, schrieb Analyst Marcus Diebel. Dies sei eine negative Trendwende, mit der ein wesentliches Argument für Investments im TV-Bereich wegfalle.

Für die Papiere der Commerzbank ging es um mehr als 1 Prozent nach oben. Die Hoffnung auf bessere Zeiten für das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Institut lockt offenbar die Investmentgesellschaft Cerberus an. Der Finanzinvestor, der in Europa zum Beispiel die Mehrheit an der österreichischen Bank Bawag hält, erwägt einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge eine Minderheitsbeteiligung am zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldhaus.

An der Spitze des SDax der gering kapitalisierten Werte zogen die Aktien von HHLA um gut 3 Prozent an. Analyst Adrian Pehl von der Commerzbank äußerte sich nach der Vorstellung des „Masterplans Schienengüterverkehr“ der Bundesregierung positiv zu den Papieren des Hamburger Hafenbetreibers. Die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Aussicht gestellte Förderung des Schienenverkehrs nannte der Experte einen „Sinneswandel“. Niedrigere Trassenpreise für den Schienengüterverkehr und niedrigere Stromkosten kämen den Frachtunternehmen zugute.

Ferner gewährte die Hamburgische Investitions- und Förderbank dem Biotechunternehmen Evotec eine Förderung, um therapeutische Antikörper zu entwickeln, die künftige Krebstherapien verbessern sollen. Für die Anteilsscheine ging es um 0,67 Prozent nach oben.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA110 2017-07-06/10:11