Oxfam: G-20-Staaten müssen gegen Steueroasen vorgehen
Hamburg/Wien (APA/dpa) - Anlässlich des G-20-Gipfels hat die Entwicklungsorganisation Oxfam am Donnerstag die beteiligten Staaten zu konkret...
Hamburg/Wien (APA/dpa) - Anlässlich des G-20-Gipfels hat die Entwicklungsorganisation Oxfam am Donnerstag die beteiligten Staaten zu konkreteren Maßnahmen angesichts globaler Probleme aufgefordert. Grund für die massiven Proteste gegen den Gipfel sei die „weltweit zunehmende soziale Ungleichheit“, hieß es in einer Aussendung.
Jörn Kalinski, der Leiter der Kampagnenarbeit von Oxfam Deutschland, erklärte, dass die Staats- und Regierungschefs der G-20 zwar die Notwendigkeit der Bekämpfung sozialer Ungleichheit betonten, jedoch keine konkreten Maßnahmen ergriffen. „Mittlerweile besitzen acht Menschen mehr als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung und die Kluft vertieft sich weiter“, so Kalinski.
Oxfam fordert darum einen Aktionsplan von den G-20-Staaten für mehr soziale Gerechtigkeit. Dieser solle eine „globale, gerechte Steuerpolitik, die dafür sorgt, dass sich multinationale Konzerne und reiche Einzelpersonen angemessen an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen“ beinhalten. Durch internationale Mindeststeuersätze solle gegen Steueroasen vorgegangen werden, Investitionen in öffentliche und soziale Infrastruktur seien „dringend erforderlich“. Dabei sei es außerdem wichtig, dass sich die internationalen Förderungen in armen Ländern nicht nur auf Privatinvestitionen beschränkten, denn „internationale Investoren prellen schon heute arme Länder durch Steuervermeidung jährlich um mindestens 100 Milliarden Dollar“, betonte Kalinski.
Er erklärte zudem, dass „ärmere Länder mit den Folgen des Klimawandels nicht alleingelassen werden“ dürften und forderte die G-20-Länder zu mehr Unterstützung und Weiterverfolgung der Klimaziele auf.