NÖ Kriminalisten forschten mutmaßlichen Schlepper aus

St. Pölten/Wien (APA) - Niederösterreichische Kriminalisten haben einen Türken ausgeforscht, der Schleppungen von seinem Heimatland in die E...

St. Pölten/Wien (APA) - Niederösterreichische Kriminalisten haben einen Türken ausgeforscht, der Schleppungen von seinem Heimatland in die EU organisiert haben soll. Der per europäischem Haftbefehl gesuchte 41-Jährige wurde im slowenischen Ljubljana festgenommen und Anfang Juli nach Österreich ausgeliefert. Der Mann zeigte sich laut Exekutive nicht geständig, er sitzt in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in Haft.

Der 41-Jährige soll den Ermittlungen des Landeskriminalamtes (Bereich Menschenhandel) zufolge von Mitte Dezember 2016 bis Anfang Februar 2017 die Schleppung von Flüchtlingen von der Türkei in die EU - vor allem nach Österreich und seine Nachbarländer - organisiert haben, um sich finanziell zu bereichern. Die genaue Anzahl der geschleppten Personen war laut Polizeiangaben von Donnerstag vorerst nicht bekannt, einem Ermittler zufolge sollen es rund 100 sein. Erhebungen zu möglichen Mittätern waren noch im Gange, es soll nach Angaben des Landeskriminalamtes mehrere weitere Verdächtige geben.

Der Türke war ins Visier der Polizei geraten, weil er sich bei der Festnahme eines Drogendealers in der Wohnung des Verdächtigen aufgehalten hatte. Durch die Auswertung von technischen Geräten ergaben sich laut einem Ermittler Hinweise auf Schleppungen. Die Staatsanwaltschaft Wien erließ daraufhin einen europäischen Haftbefehl, worauf der 41-Jährige am 20. Juni von der slowenischen Polizei festgenommen wurde.

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