Inline-Skate

Herzog schlug bei der EM doppelt zu

© Herzog

Tirols Eisschnelllauf-Jungstar Vanessa Herzog holte sich bei der Inline-EM gestern die zweite Goldene.

Lagos –Vier Rennen, vier Medaillen: Vanessa Herzog schlug auch gestern bei der Inline-Skate-Europameisterschaft in Lagos (POR) zu. Die seit Dienstag 22-jährige Innsbruckerin mit Wohnsitz im kärntnerischen Ferlach gewann auch den 100-Meter-Sprint. „Ich bin sehr glücklich mit Gold, nachdem die Vorläufe nicht so gut waren. Nachdem ich im Vorjahr nur eine Medaille geholt habe, ist die EM bisher richtig gut verlaufen“, meinte Herzog, die vor zwei Jahren bei den Heim-Wettkämpfen in Wörgl noch fünf Titel abgeräumt hatte. Beim heutigen Abschluss-Bewerb kann die pfeilschnelle Eisschnellläuferin ihrer Sammlung noch einen Titel hinzufügen. Herzog: „Ich gehe nie mit dem Ziel ins Rennen, unbedingt gewinnen zu müssen. Aber wenn alles aufgeht, ist viel drinnen.“

Die Speed-Queen konnte mit dem kompletten Medaillensatz (zweimal Gold, je einmal Silber und Bronze) das Winter-Tief kompensieren und im heißen Juli viel Selbstvertrauen vor der Olympiasaison tanken. Auch deshalb, „weil immer dann, wenn der Sommer bei mir gut war, auch der Winter gut gewesen ist“.

Eine Moral-Spritze im Countdown zu den Olympischen Spielen in Südkorea, der nach dem Highlight auf Rollschuhen schon kommende Woche mit einem einwöchigen Eistraining in Heerenveen (NED) einsetzt, „bei dem auch neue Schuhe probiert werden“. Alles wieder mit der (Männer-)Truppe, der die australische Trainerin Desly Hill möglichst starke und vor allem schnelle Beine zu machen versucht. Hatte Vanessa Herzog den Zuwachs an (Muskel-)Kraft durch extremes Trockentraining im vergangenen Winter (noch) nicht aufs Eis bringen können, so ist das einstige Wunderkind jetzt überzeugt, dass es in der kommenden Saison im Weltcup wie beim Höhepunkt in Südkorea klappt.

Nicht nur auf der 1000-Meter-Distanz, ihrer Lieblingsstrecke, sondern auch wieder im 500-m-Sprint und mehr und mehr auch über 1500 m, „weil ich heuer auch sehr viel Ausdauer gemacht hab“. Unter anderem auch beim Rad-Training, das ihr fast zum Verhängnis geworden wäre, als ihr ein Lkw mit dem Anhänger über das Bein fuhr. Sie war zum Glück aber mit blauen Flecken glimpflich davongekommen. Ihren Tatendrang konnte der Zwischenfall nicht bremsen – und die Lust auf mehr hat dem Frust nur die Fersen gezeigt. (jm, rost)

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