Menschenhändlerring in Innsbruck zerschlagen: Drei Festnahmen

Innsbruck (APA) - Die Polizei hat in Innsbruck einen Menschenhändlerring zerschlagen. Vier Verdächtige konnten ausgeforscht werden. Drei von...

Innsbruck (APA) - Die Polizei hat in Innsbruck einen Menschenhändlerring zerschlagen. Vier Verdächtige konnten ausgeforscht werden. Drei von ihnen wurden, teilweise vorübergehend, festgenommen. Einer der Verdächtigen befinde sich noch auf der Flucht. Ein Opfer konnte nach mehreren Monaten vor ihren Peinigern fliehen und vertraute sich der Polizei an, teilte die Exekutive am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Den Festnahmen seien umfangreiche Ermittlungen in der Innsbrucker Rotlichtszene vorausgegangen. Die 23-Jährige, der die Flucht gelang, sei unter Vorspiegelung falscher Tatsachen von Bulgarien nach Innsbruck gelockt worden. „Sie wurde von den Verdächtigen in einem Lokal in Bulgarien angesprochen und ihr wurde zugesichert, in Österreich als Kellnerin arbeiten zu können. Hier wurde sie dann aber zur Prostitution gezwungen“, erklärte Chef-Ermittler Christoph Hundertpfund der APA.

Als sich die Frau zunächst weigerte, als Prostituierte zu arbeiten, sei sie massiv unter Druck gesetzt, bedroht und geschlagen worden. Die 23-Jährige musste rund drei Monate für den Menschenhändlerring arbeiten und erwirtschaftete für diesen mehrere Tausend Euro. Ihre gesamten Einnahmen musste sie an die Zuhälter abgeben. Anfang Mai konnte sie schließlich fliehen und erstattete Anzeige.

Ende Juni wurden daraufhin mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt und die drei Verdächtigen, darunter eine Frau und zwei Männer, im Alter von 24, 35 und 57 Jahren aus Bulgarien und der Türkei, festgenommen. Die 24-jährige Frau und der 35-jährige Mann befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Der 57-jährige Türke wurde wieder enthaftet und auf freiem Fuß angezeigt. Ein vierter Beschuldigter, ein 38-jähriger Türke, war zunächst noch auf der Flucht.

Der Menschenhändlerring soll unter anderem auch einen 20-jährigen Transvestiten nach Innsbruck gelockt haben. Wie viele weitere Opfer es noch gibt, sei derzeit Gegenstand von Ermittlungen, meinte Hundertpfund.