China will beim G-20-Gipfel nicht mit Indien sprechen
Peking/Neu-Delhi (APA/dpa) - Der Grenzstreit zwischen China und Indien hat sich verschärft. Peking erteilte bilateralen Gesprächen zwischen ...
Peking/Neu-Delhi (APA/dpa) - Der Grenzstreit zwischen China und Indien hat sich verschärft. Peking erteilte bilateralen Gesprächen zwischen Präsident Xi Jinping und Premierminister Narendra Modi auf dem G-20-Gipfel in Hamburg eine Absage. „Dafür besteht momentan nicht die richtige Atmosphäre“, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenamtes am Donnerstag.
Seit Wochen herrschen erhöhte Spannungen zwischen Indien und China um die Drei-Länder-Grenze zwischen den zwei Atommächten und Bhutan. Beide Länder hatten bereits 1962 einen Krieg um Gebietsansprüche in der Himalaya-Region geführt.
Die jüngste Auseinandersetzung dreht sich um den Bau einer Straße durch die chinesische Volksarmee in einem von China und Bhutan beanspruchten Gebiet. Ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums warf Indien am 26. Juni vor, Truppen auf chinesisches Territorium geschickt zu haben, um den Straßenbau zu verhindern. Neu Delhi befürchtet, dass China die Straße bei einem kriegerischen Konflikt für eine Mobilmachung gegen Indien benutzen könnte.
Videos im indischen Fernsehen zeigten angeblich Rangeleien zwischen indischen und chinesischen Soldaten. Zu Kämpfen ist es bisher nicht gekommen. Nach Angaben des indischen Außenministeriums findet ein diplomatischer Austausch über den Konflikt statt. Die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt werfen sich aber gegenseitig Verletzungen von Abkommen und der Souveränität Bhutans vor.