Mordprozess gegen Polizisten: Staatsanwältin forderte Höchststrafe
Wien (APA) - Im Doppelmordprozess gegen einen 24-jährigen Polizisten haben sich die Geschworenen kurz vor 15.00 Uhr nach den Schlussplädoyer...
Wien (APA) - Im Doppelmordprozess gegen einen 24-jährigen Polizisten haben sich die Geschworenen kurz vor 15.00 Uhr nach den Schlussplädoyers zur Beratung zurückgezogen. Staatsanwältin Karina Fehringer forderte in ihren Ausführungen die Höchststrafe für Doppelmord, lebenslange Haft. Der gebürtige Steirer verfolgte die Schlussplädoyers beinahe reglos auf der Anklagebank.
Die Tötung der 25-Jährigen sei „einer Hinrichtung gleichgekommen“, sagte Fehringer. Die Entscheidung, am nächsten Tag seinen 22 Monate alten Sohn zu töten sei allein „sein Wille“ gewesen. „Der Angeklagte hat bis zuletzt noch versucht, die Tat insofern zu rechtfertigen, als er ein schlechtes Bild von Claudia versucht hat zu vermitteln“, sagte Fehringer. Mit der Tat habe Daniel L. versucht, „sich seine Freiheit zurückzuholen“. Die Tötung von Claudia K. „ist objektiv nicht nachvollziehbar, noch weniger die Tötung eines 22 Monate alten Kindes“, Noah hätte auch bei den Großeltern weiterleben können, sagte Fehringer.
„Die Frage nach dem Wieso wird in diesem Fall ungeklärt bleiben“, sagte Verteidiger Ernst Schillhammer. Auch der Angeklagte habe sich diese Frage immer wieder gestellt „und kann sie nicht beantworten“. Er forderte die Geschworenen auf, „das rein Emotionale und nicht Sachliche auszublenden“ und sowohl Erschwerungs- als auch Milderungsgründe zu berücksichtigen.
Als Schlussworte verlas Fehringer noch die letzte Nachricht der Kärntnerin an den Angeklagten, die sie ihm einen Tag vor der Tat geschickt hat. Es ist eine Liebeserklärung an den Steirer, beginnend mit „mein Schatz, ich liebe dich von ganzen Herzen“ bis zu den Schlussworten „Wir schaffen alle Höhen und Tiefen, du bist mein Traummann“.