Deutscher Prinz küsste Heta-Abbau wach

Wien/Klagenfurt (APA) - Für den Hypo-Abbau ist offenbar ein echter Prinz notwendig gewesen, der diesen wachküsst. Der kam vor gut zwei Jahre...

Wien/Klagenfurt (APA) - Für den Hypo-Abbau ist offenbar ein echter Prinz notwendig gewesen, der diesen wachküsst. Der kam vor gut zwei Jahren so schnell in die Hypo-Abbaugesellschaft Heta, wie er nun auch wieder geht: Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath, so der klingende Name des scheidenden Vorstandschefs, der maßgeblich für den zuletzt flott laufenden Abbau der einstigen Kärntner Skandalbank verantwortlich war.

Der deutsche Prinz - im Nachbarland sind im Gegensatz zu Österreich solche in die Wiege gelegte Titel wie Prinz im Namen legal - gilt als Profi bei Bankenabwicklungen. Ganz so deutsch ist Schonaich-Carolath schlussendlich aber doch nicht: Er wurde schließlich 1957 in Wien geboren. Bald feiert der polyglotte Banker - er spricht Englisch, Französisch, Deutsch und auch etwas polnisch - seinen 60. Geburtstag.

Der Rotarier und Malteser hat eine lange Liste an Beschäftigungen bei Banken von der Deutschen Bank über einige deutsche Volksbanken bis zur DZ-Polska. „Diese Assets werden nicht besser, wenn man sie liegen lässt“, sagte er nach seinem Amtsantritt bei der Heta im April 2015 - und gab ein viel schnelleres Abwicklungsziel vor, als es zuvor von verschiedenen anderen Playern genannt worden war.

Nun verlängert Schoenaich-Carolath nicht nur seinen Dreijahresvertrag nicht, sondern scheidet sogar vorzeitig - einvernehmlich - aus. Dann hat der blaublütige Diplom-Wirtschaftsingenieur vielleicht mehr Zeit für seine Familie mit sieben Kindern und seine Hobbys - die Jagd, das Laufen und Skifahren.

In die Zeit von Schoenaich-Carolath als Heta-CEO fallen unter anderem der politische Generalvergleich zwischen Bayern und Österreich im Zusammenhang mit der Heta und deren früherer Mutter BayernLB, das Closing des Verkaufs des Hypo-Balkannetzwerkes, der Verkauf des geschichtsträchtigen Holiday Inn in Sarajevo, der Verkauf der Italien-Tochter, der mit 657 Mio. Euro im Portfolio stand, weitere Verkäufe, die vorzeitige Rückführung von Refinanzierungslinien, der behördlich verfügte Schuldenschnitt samt Angeboten des Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds für den Kauf von Heta-Schuldtiteln, und ein Anstieg des Barbestandes auf 8,5 Mrd. Euro, der die Zwischenverteilung an Heta-Gläubiger von 5,8 Mrd. Euro vor wenigen Tagen ermöglichte.

Im heute veröffentlichten Finanzplan heißt es, dass bis 2018 95 Prozent der Heta-Aktiva abgebaut sind und bis 2020 alles abgebaut ist.

~ WEB www.heta-asset-resolution.com ~ APA399 2017-07-06/15:33