NÖM erhöht Auszahlungspreis für Milchlieferanten
Baden (APA) - Der Anstieg der Butterpreise hat laut der NÖM immer noch kein Ende gefunden und wird noch weitergehen. Auch die Rohmilchpreise...
Baden (APA) - Der Anstieg der Butterpreise hat laut der NÖM immer noch kein Ende gefunden und wird noch weitergehen. Auch die Rohmilchpreise ziehen weiter an. Die nach Umsatz zweitgrößte Molkerei Österreichs erhöht ihren Auszahlungspreis an die Bauern nun um 1,5 Cent, wie sie am Donnerstag mitteilte.
„Der Butterpreis hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und wird weiter steigen und dann auf diesem Niveau bleiben“, so Alfred Berger, Vorstand der NÖM AG, deren Milchbauern die Molkerei vom derzeitigen Haupteigentümer Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien komplett übernehmen wollen.
Berger spricht von mehreren Tendenzen, die zuletzt und derzeit zu steigenden Preisen führen. So sei die Anlieferungsmenge in Deutschland, dem größten Milcherzeuger Europas, niedrig. Auch würden seit den vergangene drei bis vier Jahren mehr fetthaltigere Milchprodukte erzeugt. „Das kostet Fett und dies fehlt nun speziell in der Butterproduktion“, so Berger. Auch anderer Artikel mit mehr Fettgehalt, Schlagrahm, Sauerrahm, Topfen, seien betroffen. Zudem führe die Palmöldebatte zu mehr Verwendung von Butterfett durch verarbeitende Betriebe.
Durch den hohen Fettpreis steige auch der Rohmilch-Auszahlungspreis. Das ist für die Milchbauern erfreulich, so der NÖM-Chef. 4 Prozent der NÖM-Bauern - rund 160 Betriebe - hätten nämlich im Vorjahr ihre Tätigkeit aufgegeben.
Schon die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) hat dieser Tage bereits eine ähnliche Einschätzung wie die NÖM abgegeben. Laut dem VÖM-Präsidenten und Chef der Kärntnermilch, Helmut Petschar, gibt es am Milchfettmarkt eine allgemeine Knappheit, außerdem wurde die Produktionsspitze in der EU heuer bereits überschritten und nun ist mit einer sinkenden Produktion zu rechnen. Der Trend hochwertiges Milchfett durch billige Imitate, unter anderem Palmfett, zu ersetzen, werde sowohl aus Geschmacksgründen, als auch aus ökologischen Gründen immer mehr abgelehnt, so der Molkereien-Verbandschef.
Der konventionelle Erzeugermilchpreis (natürlicher Fettgehalt) stieg im April 2017 auf 31,9 Cent netto pro Kilo. Im Juni, Juli und August 2016 erhielten die Bauern aber nur etwas über 26 Cent. Kostendeckend arbeiten die Bauern laut Expertenmeinung aber erst bei einem konventionellen Milchpreis von 35 bis 36 Cent. Deutlich besser geht es den österreichischen Biobauern: Die Molkereien zahlten für Biomilch im April rund 44,6 Cent/kg, für Biomilch mit Heumilchzuschlag 50,2 Cent.
~ WEB http://www.noem.at ~ APA472 2017-07-06/17:05