Gabriel: Amerikaner verstehen die Welt als „Kampfarena“
Hamburg/Washington (APA/dpa) - Unmittelbar nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump hat der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel (S...
Hamburg/Washington (APA/dpa) - Unmittelbar nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump hat der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) den USA vorgeworfen, die internationale Zusammenarbeit als „Kampfarena“ zu verstehen. „Die Amerikaner haben eine schwierige Vorstellung, finde ich, von der Welt“, sagte der Vizekanzler am Donnerstag beim Global-Citizen-Festival, einem Pop-Konzert zum G-20-Gipfel in Hamburg.
„Die Vorstellung, die sie haben, ist, dass die internationale Zusammenarbeit nicht auf der Basis sozusagen gemeinsam verabredeten Rechts entsteht, sondern das sozusagen eine Kampfarena ist, wo der Stärkere sich Verbündete sucht, um gegen andere zu kämpfen.“
Gabriel hatte kurz vorher zusammen mit US-Außenminister Rex Tillerson an einem Treffen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Trump kurz vor dem G-20-Gipfel teilgenommen. „Wir wollen die Stärke des Rechts und nicht das Recht des Stärkeren“, sagte Gabriel anschließend. „Das ist eigentlich der Konflikt, den wir mit den Amerikanern derzeit haben.“
Trotzdem müsse man „natürlich auch mit den Amerikanern und ihrem Präsidenten“ reden, „weil es keinen Sinn hat, sich sozusagen durch das Megafon zu erzählen, wie schwierig der andere ist“. Am Freitag beginnt der zweitägige G-20-Gipfel der großen Wirtschaftsmächte in Hamburg.