Gabriel: Weiter Differenzen nach Merkel-Trump-Gespräch

Hamburg/Washington (APA/Reuters) - Auch nach dem Gespräch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Donald Trump bleiben ...

Hamburg/Washington (APA/Reuters) - Auch nach dem Gespräch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Donald Trump bleiben nach Angaben des deutschen Außenministers Sigmar Gabriel erhebliche Differenzen. Die G-20-Themen Handel und Klimaschutz seien „noch deutlich strittig“, sagte Gabriel am Donnerstagabend in der ARD-Brennpunkt-Sendung zum G-20-Gipfel. „Viele Gemeinsamkeiten“ hätte es dagegen bei den außenpolitischen Themen gegeben.

Merkel und Trump hatten im Hotel Atlantic zunächst für 20 Minuten unter vier Augen gesprochen. Danach nahmen auch die beiden Außenminister Gabriel und Rex Tillerson sowie Trumps Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner an dem Gespräch teil. „Das Gespräch war schon freundlich und aufgeschlossen, es war eine echte Diskussion“, sagte Gabriel zu diesem Teil der Konversation.

Die Kernfrage beim Handel sei, ob die USA nach wie vor dächten, dass sie immer als Gewinner aus Handelsthemen hervorgehen müssten. Man wolle die US-Regierung davon überzeugen, dass fairer Handel gut für alle Seiten sei - inklusive für die ärmeren Staaten auf der Welt.

Ein Regierungssprecher hatte zuvor mitgeteilt, dass in dem gut einstündigen Gespräch über einige Themen der G-20-Agenda diskutiert worden sei. „Darüber hinaus kamen außenpolitische Brennpunkte zur Sprache wie Nordkorea, die Lage im Mittleren Osten und der Konflikt in der Ostukraine“, sagte der Sprecher.

Merkel hatte die G-20-Gespräche über den Klimaschutz als „nicht einfach“ bezeichnet und auf die US-Position verwiesen, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszutreten. Als Gastgeberin werde sie nach Kompromissen mit allen Seiten suchen. Der zweitägige G-20-Gipfel beginnt am Freitag. Trumps Positionierung in Klimaschutz- und Handelsfragen gelten bei der Arbeit an einer gemeinsamen G-20-Erklärung als das größte Hindernis in Hamburg.