Osttirol

Wegweiser durch Natur und Kultur für Pedalritter

© Funder

Der druckfrische „Kulturradführer Pustertal-Iseltal“ liefert wertvolle Tipps. Herausgeber ist die Innos GmbH. Der TVB Osttirol sei abgesprungen, heißt es.

Von Claudia Funder

Heinfels –Weit mehr als 100.000 Radfahrer frequentieren jährlich den Abschnitt des Drauradweges zwischen Innichen und Lienz. Was bisher fehlte, war eine Art lesbarer „Lotse“, der dieser Zielgruppe auch die vielen Besonderheiten abseits der Natur schmackhaft macht. Diese Lücke wurde nun – spät, aber doch – auf sehr ansprechende Weise gefüllt.

Am Freitag präsentierten Vertreter des Kulturvereins Velatum und der Innos GmbH den neu erschienenen „Kulturradführer Pustertal-Iseltal“. Das handliche Büchlein, das in jeden Rucksack und Gepäcksträgerkorb passt, öffnet die Augen auch für Genüsse rechts und links der Strecke. Und beleuchtet zudem den für italienische Gäste noch relativ unbekannten Iselradweg. Prägnant werden die kulturellen Highlights der Region entlang der Route Toblach – Lienz – Matrei in Osttirol dargestellt – kurzweilig ergänzt durch Gschichtln, Ausflugsabstecher, Historisches sowie praktische Hinweise für Einkauf und Einkehr. In dem 120 Seiten starken, reich bebilderten Werk sind über 100 Kultur- und Kulinariktipps zu finden. Es erschien getrennt auf Deutsch und Italienisch in einer ersten Auflage von 1000 bzw. 4000 Stück und ist um 9,50 Euro im guten Buchhandel erhältlich.

Als Autor konnte Oswald Stimpfl gewonnen werden, ein ausgewiesener Kenner Südtirols, der bereits mehrere Reiseführer verfasst hat. Mit dem neuen Buch erschließt er erstmals auch den angrenzenden Bezirk Lienz. Ebenfalls redaktionell eingebracht hat sich der Schriftführer des Vereins Velatum, der Historiker Martin Kofler.

Der neue Radführer erschien als Band 1 der Reihe „Velatum. Kulturzeitschrift für den Raum zwischen Dolomiten und Tauern“ – und das war ursprünglich so gar nicht geplant. Denn der TVB-Osttirol sollte das Büchlein als Interreg-Projekt mit einem Eigenmittelanteil von 4000 Euro herausgeben. Es kam aber anders. Trotz fixer Zusage sei vor zwei Monaten der überraschende Absprung gekommen. „Es ist ein Osttiroler Spezifikum, dass der TVB lieber Großinvestitionen macht, die nicht nachhaltig sind und im Boden oder in Schulden versinken“, fand Innos-Geschäftsführer Richard Piock klare Worte. Nun sei das Projekt eben als nichtgefördertes Vorhaben realisiert worden, Herausgeber und Finanzier ist die Innos GmbH, welche die Kosten in der Höhe von 18.000 Euro stemmte.

Auf Nachfrage kontert TVB-Obmann Franz Theurl scharf: „Wir haben uns bemüht, das Projekt zu unterstützen, und wären zur Mitfinanzierung gestanden. Dass die Zusage zurückgezogen wurde, ist unwahr.“ Und Theurl weiter: „Ich hätte mir erwartet, bei Unklarheiten kontaktiert zu werden, und lasse mir keine Unverlässlichkeit des Tourismusverbandes zuweisen. An ihm ist bis dato noch kein sinnvolles Projekt gescheitert.“

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Catharina Oblasser

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