Aladin macht Wünsche wahr
Heute eröffnet das erste arabische Geschäft in Lienz. Das „Aladin“ soll auch zu einem lebendigen Austausch der Kulturen beitragen. Ein sympathischer Schritt in diese Richtung ist das „Buch der Wünsche“.
Von Claudia Funder
Lienz –Die Idee, in Lienz ein Geschäft zu gründen, das Kunden all jenes bietet, was für die orientalische Küche benötigt wird, sei schon länger in ihrem Kopf gewesen, erzählt die Lienzerin Alexandra Urso-Tabernig. „Asylwerber und auch Menschen, die bereits einen positiven Bescheid haben, mussten bisher weite Strecken auf sich nehmen, um vertraute Lebensmittel kaufen zu können“, weiß sie.
Kontakte zu vielen, die in Osttirol eine neue Heimat gefunden haben, pflegt die Unternehmerin seit Jahren. 2015 stellte sie eine bemerkenswerte Spendenaktion auf die Beine – die TT berichtete.
Ein junger Mann, der damals engagiert mithalf, den Lkw zu beladen, war Mohammad. Er hat inzwischen seinen positiven Asylbescheid in der Tasche und konnte seine Frau Rula von Syrien nach Osttirol holen. Diese wollte unbedingt arbeiten und war von der Idee von Alexandra, mit der sie längst eine Freundschaft verbindet, begeistert. Nach umfangreichen Vorbereitungen wird das erste arabische Geschäft in Lienz mit dem prägnanten Namen „Aladin“ heute in der Muchargasse 17 eröffnet. Rula wird in dem Geschäft arbeiten. Die 23-Jährige erzählt in beachtenswert gutem Deutsch, dass sie in Damaskus als Krankenschwester tätig war, bevor sie vor sechs Monaten nach Osttirol kam: „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe“, sagt sie.
In dem hübschen Laden wird viel exotisch Anmutendes feilgeboten. Die Regale sind gut gefüllt mit allerlei aromatisch duftenden Gewürzen, Sesampaste, arabischem Kaffee, Tee, getrockneten Datteln und vielem mehr. Auch arabisches Brot ist hier zu haben. „Einmal pro Woche werden wir auch frisches Gemüse anbieten“, erklärt Alexandra. Das Sortiment enthält zudem italienische Delikatessen. Als spezielles Angebot für muslimische Frauen wird es hier auch entsprechende Kleidung zu kaufen geben.
Der Name „Aladin“ wurde für den hübschen Laden übrigens nicht ohne Hintergedanken gewählt. Inspiriert von dem gleichnamigen Märchen sollen hier tatsächlich Wünsche wahr werden. „Ein großformatiges, 400 Seiten starkes Buch der Wünsche wird angefertigt“, verrät Alexandra. Hier können Kunden all das schriftlich deponieren, was sie suchen – vom Deutschkurs bis zur Wohnung. Andere Kunden, die das lesen, können vielleicht weiterhelfen. Mit dieser Möglichkeit der Vernetzung will man auch Osttiroler ansprechen. Das „Aladin“ soll zu einem lebendigen Ort des Austausches der Kulturen heranwachsen.
Öffnungszeiten: Montag und Mittwoch von 15 bis 19 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9.30 bis 12.30 und 15 bis 19 Uhr und Samstag von 9.30 bis 12.30 Uhr.