Formel 1: Ricciardo: „Diese Strecke ist nicht unsere beste“
Spielberg (APA) - Daniel Ricciardo hat vor dem Heimauftritt beim Grand Prix in Spielberg die Erwartungen in Richtung Red Bull Racing gedämpf...
Spielberg (APA) - Daniel Ricciardo hat vor dem Heimauftritt beim Grand Prix in Spielberg die Erwartungen in Richtung Red Bull Racing gedämpft. „Wir werden immer stärker, aber diese Strecke ist nicht unsere beste“, meinte der Formel-1-Pilot aus Australien, der zuletzt in Aserbaidschan durchaus mit einer Portion Glück zu seinem ersten Saisonsieg kam. Regen könnte dem Austro-Rennstall am Sonntag helfen.
Ricciardo machte deutlich, dass er schon mit einem fünften Platz in der Steiermark leben könnte. „Vielleicht könnte es okay laufen, aber ich denke, Mercedes und Ferrari werden noch immer ziemlich schnell sein. Besonders Mercedes, glaube ich“, sagte er. „Sie waren in Baku schnell, und sie scheinen noch immer ein Extra-Setting im Vergleich zu allen anderen zu haben. Im ersten Sektor hier geht es mehr oder weniger nur um PS.“
Die Hoffnung auf einen neuen Rundenrekord teilt Ricciardo nicht unbedingt. Durch die neuen Aerodynamik-Regeln erreichen die Autos zwar höhere Kurvengeschwindigkeiten, bringen jedoch auf den Geraden weniger Topspeed zusammen. „Im Rennen wird es ungefähr so schnell wie letztes Jahr“, schätzte er. Dafür nötig wäre freilich ein trockener Asphalt.
Falls der Sonntag von einem Regenguss begleitet wird, hätte sich für Red Bull das Wunschszenario realisiert, bekräftigte Ricciardo. Denn dann würden die Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt, die reine Motorleistung tritt in den Hintergrund. Lokal und zeitlich begrenzte Gewitterphänomene sind in der Region keine Seltenheit. Das bisher letzte Regenrennen liegt aber schon fast vier Jahrzehnte zurück: 1978 hatten heftige Schauer für eine turbulente erste GP-Hälfte auf dem Österreich-Ring gesorgt. 2003 waren dann nur einzelne Abschnitte der Strecke betroffen.
Auf Ricciardo, der vor einer Woche seinen 28. Geburtstag feiern durfte, hat zuletzt im Vergleich zu seinem Teamkollegen stets die Sonne geschienen. Während Max Verstappen in den vergangenen sechs Rennen viermal nicht das Ziel sah, stand der „Aussie“ seit Spanien immer auf dem Podium und sammelte in diesem Zeitraum mehr Punkte als jeder anderer Fahrer.
Verstappen brachte es vor allem aufgrund von Motorschäden nur auf 277 Rennrunden in dieser Saison. Weniger hat kein anderer Pilot, nicht einmal Sauber-Fahrer Pascal Wehrlein, der zwei Rennen verletzungsbedingt zusehen musste. „Er hat mich in den letzten vier Rennen ausqualifiziert. Also vielleicht fährt er einfach zu schnell, und der Motor hält das nicht durch“, flachste Ricciardo.
In Wahrheit sei Verstappen aber einfach von Fortuna im Stich gelassen worden. „Es gibt nicht Glück oder Pech. Man kann immer nur relativ mehr oder weniger Glück haben als jemand anders. Er hat in den vergangenen Rennen sicher weniger Glück gehabt, ich habe mehr Glück gehabt mit der Verlässlichkeit des Motors“, führte Ricciardo aus, der in der WM-Wertung auf Platz vier liegt. „Er überstrapaziert den Motor nicht. Ich habe nichts gesehen, das einen Grund liefern würde.“