G-20 - Appell: Mehr Geld für Bildung von Kindern in Krisenregionen
Hamburg (APA/dpa) - Massive Finanzlücken bedrohen die Bildung von Kindern in Krisenregionen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNI...
Hamburg (APA/dpa) - Massive Finanzlücken bedrohen die Bildung von Kindern in Krisenregionen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) appellierte am Freitag auf dem G-20-Gipfel in Hamburg an die reichen Industrieländer und aufstrebenden Wirtschaftsnationen, mehr Geld zur Verfügung zu stellen. „Bildung muss Vorrang haben“, sagte die mit 19 Jahren bisher jüngste UNICEF-Botschafterin Muzoon Almellehan.
Sie hatte mit 14 Jahren aus Syrien flüchten müssen. „Wir brauchen Unterstützung, nicht nur durch ein Land, sondern durch die Weltgemeinschaft.“ Millionen von Kindern in Konfliktregionen seien gefährdet. „Wenn sie zur Schule gehen, sind sie einem höheren Risiko ausgesetzt, früh verheiratet, Opfer von Kinderarbeit oder durch bewaffnete Gruppe zwangsrekrutiert zu werden“, sagte Muzoon. Keines der Probleme der Welt könne ohne Bildung gelöst werden.
Es gehe um die Zukunft. „Wenn Kinder nicht zur Schule gehen können, wird es ein Desaster“, sagte Muzoon. Mehr als 25 Millionen Kinder zwischen 6 und 15 Jahren können laut Unicef in Konfliktregionen in 22 Ländern nicht zur Schule gehen. Von den 932 Millionen US-Dollar, die die Vereinten Nation dieses Jahr für Bildungsprogramme in Krisenregionen brauchten, seien erst 115 Millionen zugesagt.
Die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai und der Rockstar Bono appellierten in einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel, in der Gruppe der G20 mehr für Bildung zu tun und Finanzmittel zu mobilisieren. „Bildung ist die Grundlage für Wachstum, Stabilität und Sicherheit“, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Weltweit gingen allein 130 Millionen Mädchen nicht zur Schule. Die wichtigen Programme „Globale Partnerschaft für Bildung“ (GPE) und „Bildung kann nicht warten“ seien völlig unterfinanziert.
~ WEB www.unicef.org ~ APA266 2017-07-07/12:30