Industriemotor läuft besser - WKÖ traut dem Pflänzchen noch nicht
Wien (APA) - Der Motor in den heimischen Industriebetrieben läuft zwar momentan so gut wie schon lange nicht, doch die Arbeitgeber sind noch...
Wien (APA) - Der Motor in den heimischen Industriebetrieben läuft zwar momentan so gut wie schon lange nicht, doch die Arbeitgeber sind noch unsicher, wie nachhaltig diese Entwicklung ist.
Erstmals nach fünf Jahren eines realen Rückgangs springe die Industrieproduktion wieder an, verwies der Geschäftsführer der WKÖ-Bundessparte Industrie, Andreas Mörk, am Freitag auf die Daten des ersten Quartals. Trotz des deutlichen Plus liege noch keine stabile Entwicklung vor: „Wir hoffen, dass das Pflänzchen eine gewisse Nachhaltigkeit zeigt.“
Die wertmäßig 39 Mrd. Euro Produktion der Industrie im ersten Quartal stellten zwar nur ein leichtes Plus von 0,3 Mrd. Euro gegenüber dem 4. Quartal 2016 dar, seien aber ein deutlich Plus von nominell 14,6 Prozent bzw. real 12,2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Eine ähnlich starke Produktionswertsteigerung in einem Vierteljahr habe die heimische Industrie zuletzt im 2. bzw. 3. Quartal 2011 verzeichnet. Damals habe es sich noch um einen Aufholeffekt der Wirtschaftskrise gehandelt. Nun sei ein Schritt vorwärts gemacht worden, „wir sind aber noch weit entfernt von einer stabilen Lage“. Euphorie sei also noch nicht angesagt, zudem schreibe ein Drittel der Betriebe keine Gewinne. Alle Fachverbände würden übereinstimmend berichten, dass die Ertragssituation weiter enorm unter Druck stehe.
Ihren Personalstand haben die heimischen Industriebetriebe im ersten Quartal leicht erhöht, berichtete Mörk vor Journalisten. Im Zeitraum Jänner bis März waren 399.410 Menschen als Eigenpersonal beschäftigt, ein Plus von 0,9 Prozent. Die Zahl der Gesamtbeschäftigten stieg um 1,3 Prozent auf 424.394. Obwohl die Umsätze in den letzten Jahren rückläufig gewesen seien, habe die Industrie die Beschäftigten gehalten.
Positiv wertet die Industrie die vorige Woche beschlossene Erhöhung der Forschungsprämie auf 14 Prozent - mit 60 Prozent trage die Industrie erheblich zur heimischen Forschung und Entwicklung (F&E) bei. Die Investitionszuwachsprämie für Großbetriebe sei „ein positives Signal, dass Investitionen wieder geschätzt werden“ - wiewohl der Branche ein Investitionsfreibetrag lieber gewesen wäre vom Hebel bzw. der Effektivität her.
~ WEB https://news.wko.at/presse ~ APA321 2017-07-07/13:22