Vögel, die Neues meiden, sind nicht weniger erkundungsfreudig

Wien (APA) - Misstrauische Vögel sind nicht automatisch weniger erkundungsfreudig. Die Skepsis gegenüber Unbekanntem verzögert nur den Zeitp...

Wien (APA) - Misstrauische Vögel sind nicht automatisch weniger erkundungsfreudig. Die Skepsis gegenüber Unbekanntem verzögert nur den Zeitpunkt des Erkundens, wie ein internationales Team um Wissenschafter des Messerli Forschungsinstitutes der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmed) Wien herausfanden. Die Studie wurden im Fachjournal „Scientific Reports“ publiziert.

Bisher wurden jene Vögel, die neuartigen Dingen mit Misstrauen begegnen, automatisch als weniger erkundungsfreudig angesehen als Arten, die offen für Neues sind. Die Forscher konnten nun zeigen, dass misstrauisches Verhalten nicht artspezifisch, sondern von Individuum zu Individuum verschieden ausgeprägt ist und dieses Misstrauen das Erkunden nicht hemmt, sondern nur verzögert.

Mittels eines Touchscreen-Tests an vier Krähen- und fünf Papageienarten (Arten mit einem sogenannten „Technikverständnis“) untersuchten die Wissenschafter, wovon Abenteuergeist und Erkundungsfreudigkeit der Vögel beeinflusst werden. Den Tieren wurden dabei 16 Formen wiederholt vorgelegt und zusätzlich unbekannte Formen eingeführt. Die Forscher analysierten die Zeitpunkte, ab denen die Tiere die neuen Muster akzeptierten und sie näher untersuchten.

Dabei kam heraus, dass Vögel, die sich gegenüber neuen Formen zunächst misstrauisch verhielten, diese einfach zu einem späteren Zeitpunkt untersuchten. Die Ergebnisse der Studie sollen das Verständnis erhöhen, durch welche Prozesse das Verhalten unterschiedlicher Tierarten kontrolliert wird, wenn sich ihr gewohntes Umfeld verändert.