Tschechischer Gewerkschaftschef wirft Investoren Sozialdumping vor
Prag (APA/dpa) - Der tschechische Gewerkschaftschef Josef Stredula hat ausländischen Investoren vorgeworfen, Sozialdumping Vorschub zu leist...
Prag (APA/dpa) - Der tschechische Gewerkschaftschef Josef Stredula hat ausländischen Investoren vorgeworfen, Sozialdumping Vorschub zu leisten. „Das Verhalten einiger deutscher, aber nicht nur deutscher Firmen ist alles andere als freundlich“, sagte der Vorsitzende des Dachverbandes CMKOS der Zeitung „Hospodarske noviny“ (Freitag).
Bei manchen Unternehmen erreiche der Durchschnittslohn trotz hoher Gewinne nicht einmal das Niveau des deutschen Mindestlohns. „Es ist für uns inakzeptabel, dass die westlichen EU-Staaten Sozialdumping in den Osten Europas exportieren“, kritisierte der 49-Jährige.
Der jüngste Streik im slowakischen Volkswagenwerk in Bratislava ist für Stredula indes kein Vorbild. Dort hatten die Gewerkschaften eine Lohnerhöhung um insgesamt 13,5 Prozent in drei Schritten bis November 2018 durchgesetzt.
„Ein Streik ist für uns die letzte Lösung - das ist nicht unser Ziel“, sagte der einstige Stahlwerksarbeiter. In Tschechien herrscht derzeit die niedrigste Arbeitslosenquote unter allen EU-Staaten - nach den Berechnungsmethoden von Eurostat sind es 3,0 Prozent. Arbeitgebervertreter klagen über einen akuten Fachkräftemangel.