Olympia in Tirol

Die Grünen tun sich mit Olympia weiter schwer

Für Uschi Schwarzl und Gebi Mair ist das Olympische Komitee gefordert.
© Sebastian Müller

Die Tiroler Grünen haben dem Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) einen Katalog von 23 Fragen übermittel. Von den Antworten soll die weitere Vorgehensweise abhängig gemacht werden.

Innsbruck –Bei der letzten Volksbefragung im Jahr 1997 waren die Tiroler Grünen klar gegen eine Bewerbung Innsbrucks für neuerliche Olympische Winterspiele. Für 2026 ringen sie jetzt um eine Position, schließlich sind ihre Sympathisanten ebenfalls unentschlossen. Bisher war taktische Zurückhaltung angesagt, viel zu gewinnen gibt es politisch für die Grünen mit Olympia nämlich nicht. Spätestens am 15. August will die schwarz-grüne Landesregierung jedoch die Vorlage für die Volksbefragung beschließen. Deshalb haben die Grünen dem Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) einen Katalog von 26 Fragen übermittelt, von der Antwort wird ihre weitere Vorgangsweise abhängen.

Sollte es keine zufriedenstellenden Auskünfte geben, kann sich Klubchef Gebi Mair vorstellen, dass man in der Regierung gegen eine Olympiabewerbung stimmt bzw. bei der Volksbefragung ein Nein empfiehlt. Stadt Innsbruck und Land Tirol haben sich allerdings bereits auf die Volksbefragung am 15. Oktober geeinigt.

Gemeinsam mit der Klubobfrau im Innsbrucker Gemeinderat, Uschi Schwarzl, präsentierte Mair am Freitag die aus der Sicht der Grünen zentralen Fragen zu einer Olympiabewerbung: von Finanzen („Wer haftet für etwaige Budgetüberschreitungen?“), Nachhaltigkeit, Infrastruktur wie Bebauungsstudie für das Olympische Dorf am Frachtenbahnhof, Bewerbungskosten („Welchen Beitrag leistet das ÖOC?“) bis zu Maßnahmen zur Transparenz und Antikorruption reicht ihr Informationsbedarf. „Wir wollen nicht reflexartig Nein sagen, aber auch nicht vorschnell Ja, sondern auf Basis von Fakten entscheiden“, argumentiert Gebi Mair. Das möchte er nicht als Wankelmut oder Herumdrücken vor einer Entscheidung verstanden wissen.

Trotz gegenteiliger Meinung des Gemeinderats plädiert Schwarzl nach wie vor für eine politische Bindung des Befragungs-Ergebnisses in der Landeshauptstadt. „Aber ich empfehle ohnehin keinem Politiker, das Votum der Innsbrucker Bevölkerung zu ignorieren. Für sie ist es unabdingbar, dass sich das Organisationskomitee für die Winterspiele ausschließlich an der Willensbildung von Landtag und Gemeinderat orientiert und ihnen Rechenschaft ablegt. „Das muss sichergestellt sein.“

Von der Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees im Juli erwarten sich die Grünen Weichenstellungen für die Umsetzung der Reformagenda, das ÖOC hat bis 7. August zur Beantwortung des Fragenkatalogs Zeit. „ÖOC-Präsident Karl Stoss wurde darüber informiert, dass für uns Transparenz ein zentraler Eckpfeiler in der Olympiafrage ist“, so Mair.

Kritik kam postwendend von der Liste Fritz: „Wir können über die Grünen nur mehr den Kopf schütteln, wir waren für sie ständig die ‚Schwarzmaler‘ und nun übernehmen sie unsere Befürchtungen“, sagt Klubchefin Andrea Haselwanter-Schneider. (pn)

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