Wiener Landesgericht wird „hitzeresistent“ gemacht

Wien (APA) - Rasch haben das Justizministerium und die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) auf einen Besuch des Arbeitsinspektorats im Wiener...

Wien (APA) - Rasch haben das Justizministerium und die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) auf einen Besuch des Arbeitsinspektorats im Wiener Landesgericht für Strafsachen reagiert, wo Ende Juni in einigen Verhandlungssälen Raumtemperaturen jenseits der 30 Grad gemessen wurden. Das Graue Haus wird jetzt „hitzeresistent“ gemacht.

Zunächst werden 20 Verhandlungssäle mit mobilen Klimageräten ausgerüstet, nachdem die entsprechenden Modelle heute, Freitag, in zwei Sälen probeweise getestet wurden. Gerichtspräsident Friedrich Forsthuber zeigte sich gegenüber der APA erfreut, dass die dafür erforderlichen finanziellen Mittel kurzfristig zur Verfügung gestellt werden konnten. Ob und inwieweit weitere Maßnahmen zur Verbesserung der im Hochsommer problematischen klimatischen Bedingungen ergriffen werden, wird sich in 14 Tagen entscheiden, sagte Forsthuber.

In den vergangenen Jahren hatten Richter, Staatsanwälte, Schriftführer, Verteidiger und nicht zuletzt Angeklagte im Grauen Haus regelmäßig unter den hochsommerlichen Temperaturen gelitten. Als das Gebäude in den 1980er- und 1990er-Jahren in großem Stil saniert wurde, wurde auf den Einbau von Klimaanlagen verzichtet. Für einige wenige heiße Tage im Jahr käme das zu teuer, hieß es damals. Als Folge davon fanden im Zeitraum Juni bis August Verhandlungen oft unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen statt, zumal in den zur Justizanstalt Josefstadt bzw. zur Alser Straße ausgerichteten Sälen die Fenster aus Lärmschutzgründen meist geschlossen bleiben mussten.

Vor einem größeren Umbau steht auch der Große Schwurgerichtssaal, in dem in einigen Monaten der Buwog-Prozess über die Bühne gehen soll. Die Tonanlage, die bisher nicht ausgereicht hat, um in dem historischen Saal für zumutbare akustische Verhältnisse zu sorgen, wird komplett erneuert. Auch was die Klimatisierung und sonstige technische Infrastruktur - etwa die Versorgung mit WLAN - betrifft, wird der Große Schwurgerichtssaal aufgerüstet. „Er sollte Ende November ‚prozessfit‘ sein. Insgesamt befinden wir uns auf einem sehr guten Weg“, meinte Forsthuber.

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