Ökostromgesetz

E-Control erwartet nur moderate Steigerung der Stromkosten

Symbolbild
© Keystone

Die Ökostromgesetznovelle bringt laut E-Control für einen Durchschnittshaushalt 2018 Mehrkosten von maximal knapp einem Euro pro Monat – Tendenz sinkend.

Wien – Die Ökostromkosten für die Haushalte steigen im Zuge der in der Vorwoche beschlossenen Ökostromgesetznovelle 2018 nur sehr moderat und werden künftig unter dem Wert des Spitzenjahres 2016 bleiben, so eine erste Einschätzung der E-Control. Ein Durchschnittshaushalt werde maximal um knapp 1 Euro pro Monat mehr zahlen, erwartet E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch.

Dann werde es wieder beginnend mit 2019 nach unten gehen. Die Spitze der Kosten für die Ökostromförderung sei 2016 erreicht worden und bei rund 120 Euro pro Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) gelegen, sagte Urbantschitsch am Freitag zur APA. Heuer werden es rund 100 Euro sein. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im Vorjahr 222 Euro.

Ein entlastender Effekt für die Kosten der Ökostromförderung in Österreich sei, dass Altanlagen aus dem Förderregime herausfallen. Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Wind, Biomasse und Photovoltaik erhalten für 13 Jahre lang eine Förderung über Einspeisetarife.

Ohne die Novellierung des Ökostromgesetzes hätten sich die Kosten in Österreich bei rund 100 Euro eingependelt. Die Höhe der Mehrkosten hänge neben dem Ausmaß des Auslaufens von Förderungen für Altanlagen auch davon ab, wie viele neue Anlagen in den Jahren 2017 und 2018 kommen werden. Eine Rolle spiele beispielsweise auch, wie das jeweilige Windjahr ausfalle. Der Wert des Vorjahres von 120 Euro Jahreskosten für einen Durchschnittshaushalt werde nicht erreicht, erwartet Urbantschitsch.

Die Ökostrom-Paket ist Ende der vergangenen Woche im Nationalrat mit den Stimmen der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP sowie der Grünen beschlossen worden. Für die Materie war eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig. Zum Abbau der Warteschlangen bei Windkraftanlagen wurde für die Jahre 2017 und 2018 zusammen ein Sonderkontingent von 45 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Für Photovoltaik wurden 30 Mio. Euro an Investitionsförderung genehmigt. Zudem werden gemeinschaftliche Anlagen auf Mehrfamilien-Häusern ermöglicht. Bei Biogas werden 11,7 Mio. auf drei Jahre zur Verfügung gestellt. Die so genannte Abwrack-Prämie für die Stilllegung unprofitabler Anlagen kommt vorerst nicht. Mit der Novelle wird laut der Grünen-Umweltsprecherin Christiane Brunner den Ökostrom-Anteil in Österreich um einen Prozentpunkt erhöht. (APA)

Verwandte Themen