Italiener 1998 in Kärnten gestorben: Anwalt kämpft um Entschädigung

Rom/Klagenfurt (APA) - Die Angehörigen von fünf jungen Italienern, die 1988 bei einem Verkehrsunfall auf der Tauernautobahn zwischen Villach...

Rom/Klagenfurt (APA) - Die Angehörigen von fünf jungen Italienern, die 1988 bei einem Verkehrsunfall auf der Tauernautobahn zwischen Villach und Spittal/Drau in Kärnten ums Leben gekommen sind, warten immer noch auf eine Entschädigung vom italienischen Staat und haben den Gang zum Europäischen Menschengerichtshof in Straßburg angekündigt. Die Familien fordern eine Entschädigung von 200.000 Euro pro Opfer.

Ein Tankwagenzug war gegen das auf dem Pannenstreifen abgestellte Wohnmobil gerast, in dem sechs aus dem Raum von Venedig stammende Jugendliche im Alter zwischen 18 und 23 Jahren schliefen. Fünf von ihnen wurden auf der Stelle getötet, eine junge Frau wurde schwer verletzt. Der leichtverletzte steirische Lenker des Tankwagenzuges gab an, er sei eingeschlafen. Das Unglück ereignete sich um 4.35 Uhr rund 2,5 Kilometer westlich des Kroislerwandtunnels auf der Fahrbahn in Richtung Salzburg. Die jungen Italiener waren zum Oktoberfest nach München unterwegs gewesen

Trotz langwieriger Prozessen hätten die Familien der Opfer und die Verletzte nicht die Entschädigung der Versicherungsgesellschaft des Tankwagenzugs erhalten. In diesem Fall hätte der italienische Staat die Entschädigung zahlen sollen, wie das italienische Gesetz es vorsieht, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA, die sich auf Aussagen des Rechtsanwalts der Familien der Opfer bezog. Trotz mehrerer Verfahren habe der italienische Staat die Familien immer noch nicht entschädigt. Deswegen sei das italienische Justizminister 2014 von einem Berufungsgericht in Trient verurteilt worden.

Auch dieses Urteil kam vergebens. Die Familien hätten laut dem venezianischen Rechtsanwalt Antonio Forza immer noch keine Entschädigung erhalten. Daher plane er jetzt den Gang zum Europäischen Menschengerichtshof in Straßburg.

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