Flüchtlinge: Gentiloni: „Können nicht alle Migranten aufnehmen“

Hamburg/Rom (APA) - Der italienische Premier Paolo Gentiloni hat am Freitag betont, dass Italien nicht alle Flüchtlinge aufnehmen könne. Ita...

Hamburg/Rom (APA) - Der italienische Premier Paolo Gentiloni hat am Freitag betont, dass Italien nicht alle Flüchtlinge aufnehmen könne. Italiens Aufnahmekapazitäten seinen „nicht unerschöpflich“, sagte Gentiloni am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg laut italienischen Medien. Italien könne nicht allein die Last der Flüchtlingsversorgung tragen, so Gentiloni.

In Gentilonis Gruppierung, der Demokratischen Partei (PD), scheint es zum einem Kurswechsel in Sachen Flüchtlingskrise gekommen zu sein. PD-Chef Matteo Renzi, der stets überzeugt für die Rettung von Flüchtlingen in Seenot eingetreten war, hat anscheinend seine Position geändert. Gestern sprach sich der Ex-Premier für die Einführung eines „Numerus Clausus“ für Migranten aus.

„Wir dürfen uns nicht schuldig fühlen, wenn wir nicht alle Migranten aufnehmen können“, sagte Renzi. Italien solle der EU keine Beiträge mehr zahlen, sollte die Last für die Flüchtlingskrise nicht fairer verteilt werden. „2018 werden wir in Brüssel über das Budget diskutieren. Wenn andere Länder keine Flüchtlinge aufnehmen, ist es richtig, dass Italien seinen EU-Beitrag von 20 Milliarden nicht zahlt“, so Renzi.

Die ausländerfeindliche Oppositionspartei Lega Nord kritisierte Renzi scharf. „Nachdem Renzis Partei in den letzten dreieinhalb Jahren 600.000 Migranten in Italien zugelassen hat, fordert er jetzt den ‚Numerus Clausus‘“, kritisierte der Lega-Parlamentarier Paolo Grimoldi.