Erstes Treffen zwischen Trump und Putin - Chemie stimmte offenbar

Hamburg (APA/AFP) - Die Chemie soll gestimmt haben: US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin sind am Freitag am...

Hamburg (APA/AFP) - Die Chemie soll gestimmt haben: US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin sind am Freitag am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg erstmals zusammengetroffen. Nachdem die Beziehungen zwischen Washington und Moskau zuletzt angespannt waren, verstanden sich die beiden Präsidenten offenbar gut. Im Anschluss verkündeten beide Seiten eine Waffenruhe für Teile Syriens.

Das Treffen der beiden Staatschefs dauerte zwei Stunden und 16 Minuten. US-Außenminister Rex Tillerson sagte im Anschluss, das Gespräch sei konstruktiv gewesen, Trump und Putin hätten schnell einen Draht zueinander gefunden: „Die Chemie zwischen den beiden war ganz klar positiv.“

Vor seiner Ankunft in Hamburg hatte Trump der russischen Regierung noch „destabilisierendes Verhalten“ vorgeworfen. Vor dem Hintergrund der Ermittlungen zu den mutmaßlichen russischen Interventionen zugunsten Trumps im US-Wahlkampf sowie möglichen illegalen Moskau-Kontakten von Trump-Mitarbeitern wurde das Treffen in den USA mit Spannung erwartet.

Im Anschluss an das Gespräch zwischen den beiden Staatschefs verkündeten Tillerson und der russische Außenminister Sergej Lawrow die Einigung der beiden Länder auf eine Waffenruhe im Südwesten Syriens, die ab Sonntagmittag gelten soll. Ausgehandelt wurde dies demnach von Vertretern der USA, Russlands und Jordaniens in der jordanischen Hauptstadt Amman.

Trump sparte Tillerson zufolge auch die Vorwürfe nicht aus, Moskau habe sich gezielt in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt. „Über das Thema hatten sie einen sehr deutlichen und langen Austausch“, sagte der bei dem Treffen anwesende US-Außenminister. Putin wies die Vorwürfe demnach gegenüber Trump zurück. Lawrow sagte anschließend, der US-Präsident habe Putins Aussage dazu „akzeptiert“.

Für das ungewöhnlich lange Treffen verpassten Trump und Putin einen Teil der G-20-Gespräche über den Klimaschutz, obwohl der US-Präsident bei dem Thema durch den Ausstieg seines Landes aus dem Pariser Klimaabkommen einer der wichtigsten Akteure bei den Beratungen der großen Industrie und Schwellenländer in Hamburg ist. Die als Konferenzleiterin für den Erfolg des Gipfels verantwortliche deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm Trump dies offenbar jedoch nicht übel. Sie begrüße das Gespräch zwischen Trump und Putin sehr, sagte Merkel.

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