G-20 - Lage in Hamburger Schanzenviertel eskaliert

Hamburg (APA/dpa) - Die Lage im Hamburger Schanzenviertel ist in der Nacht zum Samstag nach gewaltsamen Protesten gegen den G-20-Gipfel eska...

Hamburg (APA/dpa) - Die Lage im Hamburger Schanzenviertel ist in der Nacht zum Samstag nach gewaltsamen Protesten gegen den G-20-Gipfel eskaliert. Nach Plünderungen und brennenden Barrikaden rückte die Polizei massiv ein. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie Einsatzkräfte in Häuser eindrangen und auf Dächern standen. Über dem Viertel kreisten zwei Hubschrauber mit Suchscheinwerfern.

Mit gepanzerten Fahrzeugen wurden Barrikaden weggeschoben, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Wasserwerfer waren im Einsatz. Die Polizei sprühte auch Tränengas. Die lange besetzte Kreuzung Schulterblatt/Schanzenstraße wurde demnach geräumt. Viele Randalierer verschwanden in Seitenstraßen. Am Pferdemarkt sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters Polizisten mit Sturmgewehren aufgezogen.

Die Polizei rief via Facebook die Bürger auf, sich deutlich von Gewalttätern zu distanzieren. „Wir gehen jetzt konsequent gegen die Straftäter im Schulterblatt vor. Unterstützt unsere Arbeit und entfernt euch umgehend!“ Medien und Privatpersonen wurden gebeten, das taktische Vorgehen der Einsatzkräfte nicht zu filmen oder zu senden, um sie nicht zu gefährden.

Zuvor hatte die Polizei stundenlang abgewartet. Polizeisprecher Zill sagte dem Sender N24, die Einsatzkräfte seien anfangs zögerlich gewesen. Man habe zunächst Kräfte gesammelt, zudem habe die Polizei auf die Sicherheit der Beamten achten müssen. So seien Gehwegplatten auf Dächer gebracht und Molotow-Cocktails vorbereitet worden.

Zill zufolge wurden 100 Personen in Gewahrsam genommen. Inzwischen seien auch einige Haftbefehle erlassen worden, so der Polizeisprecher weiter. Diese Menschen befänden sich in Untersuchungshaft.

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