Fashion Week Berlin: Fröhlich-femininer Schlusspunkt mit Hoermanseder

Berlin/Wien (APA) - Riesige Schnallen, Leder und orthopädische Elemente auf der einen Seite, luftige Stoffe, Blumen und Rüschen auf der ande...

Berlin/Wien (APA) - Riesige Schnallen, Leder und orthopädische Elemente auf der einen Seite, luftige Stoffe, Blumen und Rüschen auf der anderen: Die Kollektion für Frühjahr/Sommer 2018 von Marina Hoermanseder fügt wieder gekonnt zusammen, was nicht automatisch korrespondiert. Im Rahmen der am Freitag zu Ende gegangenen Fashion Week in der Berliner Wahlheimat der Wienerin setzte sie einen nachhallenden Schlusspunkt.

Zu sehen gab es bei der abendlichen Laufstegpräsentation als Teil des Berliner Mode Salons im Humboldt-Forum im Berliner Schloss einerseits sportliche Shirts, weite Kapuzenpullis und Trainingshosen, anderseits das Spiel mit der Handwerkskunst, mit „hart“ und „weich“, eine Wechselbeziehung von relaxter Sportleisure mit Couture. Pastellfarbige Variationen ihrer Signature-Stücke - der aus Lederriemen bestehende „Strap Skirt“ und die Handtasche „Kasper Bag“ - gaben zu leichten Stoffen, floralen Mustern und applizierten Rüschen ein feminines und fröhliches Gesamtbild ab. Auch wenn das Berliner Wetter am Freitag nicht ganz mitgespielt hat: Die dominierenden Farben der Kollektion wie Sonnengelb, Pink, Koralle, Hellblau oder Weiß brachten den regennassen Runway zum Leuchten.

Inspirieren lassen habe sie sich diesmal von handbemalten Matroschkas, den 90er-Jahren, New Yorker Streetstyle und „dem Charme der Extreme“, ließ Hoermanseder wissen. Einige ihrer Models inszenierte die junge Designerin sogar als „lebendige Matroschkas“, die mit ihrem Sixties-Make-Up nicht zuletzt an den popkulturell ästhetisierten Astronauten-Look aus diesem Jahrzehnt erinnerten. Bei ihren zum Teil bunt bemalten Trendteilen aus Leder hat die Wienerin wieder ihre Faszination für Orthopädie und plastische Formen ausgelebt: Die aufwendigen Skulpturen hat sie in Anlehnung an Kinderorthesen gestaltet. Das sind orthopädische Hilfsmittel, um den Körper bzw. Körperteile wie Füße oder den Rücken zu stabilisieren oder zu fixieren. Mit dem Luxusschuhhaus Christian Louboutin, zum fünften Mal Schuhausstatter ihres Defilees, hat die Designerin abermals aufregende Schuhmodelle entwickelt.

Ihr Markenzeichen, die Schnalle, hat Hoermanseder erstmals überdimensional in Verwendung, als besonderes Herausstreichen des in ihrer Arbeit immer wiederkehrenden Elements und Alleinstellungsmerkmals der Marke, das nicht nur Röcke und Taschen, sondern auch breite Gürtel, Hosen und (als Print) T-Shirts schmückte. Zum ersten Mal von ihr verwendet wurde auch Denim. Den legeren Jeansstoff hat sie zu eleganten Hosen, Blazern und Korsagen verarbeitet und damit ein neues Element für ihr Spiel mit den Kontrasten gefunden.