Bachmann-Preis - Verena Dürr „war sehr positiv überrascht“
Klagenfurt (APA) - Die Wiener Medienkünstlerin Verena Dürr darf sich beim morgigen Abschluss der 41. Tage der deutschsprachigen Literatur in...
Klagenfurt (APA) - Die Wiener Medienkünstlerin Verena Dürr darf sich beim morgigen Abschluss der 41. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt Chancen auf einen der Preise ausrechnen. Mit ihrem anspielungsreichen Text „Memorabilia“, in dessen Zentrum ein Klavier aus dem Film-Klassiker „Casablanca“ steht, erntete die 34-Jährige, die auch mit musikalischen Projekten hervorgetreten ist, einiges Juroren-Lob.
APA: Frau Dürr, haben sich Ihre Erwartungen an die Veranstaltung eingelöst?
Verena Dürr: Es war natürlich aufregend. Ich fand es sehr spannend, meine Texte in so einer großen Öffentlichkeit zu sehen. Aus wenig Aufmerksamkeit ist viel Aufmerksamkeit geworden.
APA: Gibt es etwas, das Sie für Ihr Schreiben aus Klagenfurt mitnehmen werden?
Dürr: Durchaus. Ich war mir nicht sicher, ob der Text in diesem klassischen Setting funktioniert und war sehr positiv überrascht, dass es grundlegende Verständnismomente gegeben hat, dass der Text sich so gut vermittelt hat.
APA: Ist das auch ein Grund, warum Sie auf die Möglichkeit verzichtet haben, sich selbst in der Diskussion zu Wort zu melden? Diese Möglichkeit steht ja ganz ausdrücklich in den Statuten.
Dürr: Die wenigsten Autorinnen und Autoren lesen die Statuten. Ich habe aber diese Statuten tatsächlich gelesen und wusste, dass man sich zu Wort melden kann. Wir habe das im Vorfeld im Hotel tatsächlich überlegt, aber ich finde, der Rahmen war ganz gut angelegt. Ich habe mich nicht vor Gericht gefühlt. Es war eine sehr gute und interessante Diskussion, bei der ich mich sehr verstanden gefühlt habe.
APA: Wir sind bei einem Lese-Wettbewerb, daher eine sportliche Schlussfrage: Mit welchen Gefühlen und Erwartungen gehen Sie ins morgige Finale?
Dürr: Jetzt mal locker, morgen wahrscheinlich große Hoffnung und entweder große Enttäuschung oder große Überraschung. Mir den Preis zu geben wäre wahrscheinlich sehr ungewöhnlich. Aber es kann auch anders kommen, denn das Abstimmungssystem kann die Würfel auch ganz anders fallen lassen, als man denkt.
(Das Gespräch führte Wolfgang Huber-Lang/APA)