„Spiegel“: Frauenanteil im nächsten Deutschen Bundestag wird sinken
Berlin (APA/AFP) - Im nächsten Deutschen Bundestag werden einem „Spiegel“-Bericht zufolge voraussichtlich so wenige Frauen sitzen wie zuletz...
Berlin (APA/AFP) - Im nächsten Deutschen Bundestag werden einem „Spiegel“-Bericht zufolge voraussichtlich so wenige Frauen sitzen wie zuletzt vor 15 Jahren. Das ergeben Berechnungen auf der Internetplattform Mandatsrechner.de auf Grundlage aktueller Umfragewerte und Listenaufstellungen der Parteien, wie das Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe berichtet.
Im kommenden deutschen Parlament würden demnach nur rund 32 Prozent der Mandate an Frauen gehen, aktuell sind es 37,1 Prozent. Das läge nicht nur an der AfD, bei der fast nur Männer auf den aussichtsreichen Listenplätzen für die Bundestagswahl stehen, sondern auch an FDP und Union.
Nach aktueller Lage würden es demnach bei der FDP nur 13 Frauen in den Bundestag schaffen, aber 42 Männer. Bei der Union würde der Anteil der Frauen von 26 auf 20 Prozent schrumpfen. Nur bei den Grünen (58 Prozent), der Linken (53 Prozent) und der SPD (44 Prozent) bliebe der Frauenanteil nahezu gleich.
„Frauen sind zur Zeit in allen Parlamenten von den Kommunen bis zum Bund massiv unterrepräsentiert“, sagte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt dem „Spiegel“. Das müsse sich ändern. Ihre Partei will in der nächsten Legislatur prüfen, „welche verfassungsgemäßen Möglichkeiten es gibt, den Frauenanteil in den Parlamenten zu erhöhen, und ob beispielsweise ein Paritätsgesetz helfen kann, diesen unangemessenen Zustand abzustellen“.
Ein solches Gesetz könnte den Parteien vorschreiben, ihre Kandidatenlisten entsprechend zu besetzen, oder die staatliche Parteienfinanzierung an die Geschlechterverteilung koppeln.