Nach Al-Shabaab-Angriff: Ausgangssperre in Teilen Kenias verhängt
Nairobi (APA/dpa) - Wegen anhaltender Angriffe der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab hat die kenianische Regierung für drei Bezirke des ...
Nairobi (APA/dpa) - Wegen anhaltender Angriffe der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab hat die kenianische Regierung für drei Bezirke des Landes eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Die Ankündigung vom Samstagabend folgte nur wenige Stunden nach einem Angriff im nordöstlichen Bezirk Lamu, bei dem mindestens neun Menschen von mutmaßlichen Al-Shabaab-Kämpfern getötet worden waren.
Lokalen Medienberichten zufolge sollen die Opfer enthauptet worden sein. Die Ausgangssperre von 18.30 Uhr bis 6.30 Uhr werde in Teilen der Bezirken Lamu, Garissa und Tana River zunächst für drei Monate gelten, wie das Innenministerium über Twitter erklärte.
Bei dem Angriff auf zwei Dörfer im Bezirk Lamu nahe der somalischen Grenze hatten die mutmaßlichen Al-Shabaab-Kämpfer Polizeiangaben zufolge gezielt männliche Nicht-Muslime als Opfer selektiert. Der Verwaltungschef des Bezirks Lamu, Joseph Kanyiri, bestätigte den Zwischenfall, nannte jedoch keine Details.
Präsident Uhuru Kenyatta erwähnte den „unglücklichen“ Vorfall in einer Ansprache nur kurz und versicherte allen Kenianern, dass ihre Sicherheit garantiert würde. Der zuständige Innenminister Joseph Nkaissery war in der Nacht unerwartet im Alter von 67 Jahren gestorben. Sein Amt übernahm kommissarisch der bisherige Bildungsminister Fred Matiangi.
Die aus dem Nachbarland Somalia stammende Al-Shabaab greift immer wieder Ziele in Kenia an - nicht zuletzt, weil sich Kenia in Somalia an einer gut 20.000 Mann starken internationalen Friedenstruppe zur Stabilisierung des Landes am Horn von Afrika beteiligt. Erst vor wenigen Tagen wurden bei einem Angriff ebenfalls im Bezirk Lamu im Ort Pandanguo drei Polizisten getötet. Die Angreifer der Al-Shabaab setzten der Regierung zufolge Maschinenpistolen und Raketenwerfer ein. Vor den Wahlen in Kenia im August hat die Zahl der Angriffe zuletzt zugenommen, vor allem im Norden nahe der Grenze zu Somalia.