Hendricks lobt G-20-Klimabeschluss und nennt US-Politik „Irrweg“

Hamburg (APA/AFP) - Deutschlands Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat den G-20-Gipfel in Hamburg als „großen Erfolg“ für den Umwelts...

Hamburg (APA/AFP) - Deutschlands Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat den G-20-Gipfel in Hamburg als „großen Erfolg“ für den Umweltschutz gewertet. Es sei gelungen, erstmals einen Klima- und Energieaktionsplan der G-20 zu verabschieden, erklärte Hendricks am Sonntag.

Die 20 großen Industrie- und Schwellenländer seien zusammen für 80 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, daher brauche der Kampf gegen den Klimawandel gerade das vereinte Engagement dieser Staatengruppe.

Mit Blick auf die in der Abschlusserklärung festgehaltene abweichende Haltung der USA sagte Hendricks, sie halte die Ausrichtung der US-Energie- und Klimapolitik „für einen Irrweg“. Insgesamt habe die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Pariser Abkommen auszusteigen, den Rest der Welt beim Klimaschutz enger zusammengebracht, sagte die Ministerin. In einer Passage der G-20-Abschlusserklärung wird die abweichende Position der USA zu den Chancen fossiler Energieträger erwähnt.

Die Äußerung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach dem Gipfel, das Pariser Abkommen nicht zu ratifizieren, habe „eine völlig andere Qualität als die Absage der USA an Paris“, erklärte Hendricks weiter. Es gehe um die Frage, ob die Türkei im internationalen Klimaregime als Industrie- oder als Entwicklungsland gilt. Dahinter stecke auch der Zugang zu internationalen Finanzierungsmechanismen.

„Dieses Problem gab es schon vor dem Abschluss der Verhandlungen in Paris und es war klar, dass die Türkei erst ratifizieren wird, wenn die Statusfrage geklärt ist“, sagte Hendricks. Deutschland habe sich bei den Pariser Verhandlungen vermittelnd zu diesem Problem eingebracht und werde dies auch weiter tun.

In ihrer abschließenden Gipfelerklärung hatten sich die G-20 mit Ausnahme der USA darauf festgelegt, dass das Pariser Klimaabkommen „unumkehrbar“ sei. Kern des von fast 200 Staaten unterzeichneten Pariser Abkommens ist das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.