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Auf den Hund im Café gekommen: Gastrotrend erreicht Myanmar

Der Trend von tierischen Cafés hält nun auch in Maynmar Einzug. Ein alternativer Anblick zu den streunenden Hunden und Katzen auf den Straßen.

Yangon (Myanmar) – Wer sich dieser Tage in Yangon vor dem Monsunregen in ein Cafe retten will, könnte sich schnell in tierischer Gesellschaft wiederfinden: Zwei kürzlich eröffnete Tier-Cafes - das „Catpuchino Cafe“ für Katzen- und ein Coffeeshop für Hundeliebhaber - haben den Hype anderer asiatischer Städte nun auch in die frühere Hauptstadt des aufstrebenden Myanmar gebracht.

Im „Catpuchino Cafe“ räkeln sich Dutzende Katzen im Raum, schauen neugierig aus Körbchen, sitzen stolz auf flauschigen Polstern oder liegen schnurrend in den Armen begeisterter Besucher. Auf einem Polster thront majestätisch eine haarlose Sphynx-Katze im rosaroten Pullover und betrachtet die Szenerie aus halbgeschlossenen Augen.

„Ich hatte früher Katzen zuhause, als ich klein war“, sagt der 23-jährige Kunde Arr Pouk, während er vier Tiere mit einer Feder kitzelt. „Ich liebe Katzen.“

Besitzerin Pearl hatte das Cafe erst vor ein paar Wochen eröffnet, um Besuchern einen Ort zu bieten, an dem sie sich vom Stress des Großstadtlebens erholen können. Beim Entspannen helfen 27 Tiere unterschiedlichster Rassen, darunter eine kurzbeinige Munchkin, eine wuschelige Maine Coon und eine riesiges, geschecktes Americain Shorthair-Exemplar.

„Immer wenn ich in der Schule oder bei der Arbeit unter Druck stand, habe ich 15 oder 30 Minuten mit Katzen gespielt, und der Stress war vorbei“, sagt Pearl. „Von Katzen geliebt zu werden, bedeutet schon etwas.“

Was in fernöstlichen Hauptstädten wie Tokio und Bangkok schon seit einiger Zeit um sich greift, ist damit auch in Myanmar angekommen, wo das Ende der Militärherrschaft 2011 eine Ära neuer Freiheit einläutete. In Yangon, dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes, schießen hippe Cafes und Restaurants wie Pilze aus dem Boden - dank einer wachsenden Mittelklasse und der zunehmenden Zahl hier arbeitender Ausländer. Zu ihnen zählen auch mehr und mehr Themen-Cafes.

Zwar sind in den Straßen des ehemaligen Burma streunende Katzen und Hunde ein vertrauter Anblick, doch nur wenige Einwohner haben Zeit, Platz oder Geld, sich angesichts beengter Wohnverhältnisse noch ein Haustier zu halten. Für sie ist das „Catpuchino Cafe“ eine gute Alternative.

Oder der Coffeeshop am anderen Ende der Stadt, der auf Hunde setzt. Hier verwöhnen Corgis, blauäugige Huskies und ein riesiger Alaskan Malamute die Hundefans mit Kuscheleinheiten. Der 27-jährige Inhaber Htet Myat Aung ließ sich von einem ähnlichen Cafe in Bangkok inspirieren: „Ich habe dieses Hunde-Cafe für Leute eröffnet, die in Rangun nicht selbst Welpen großziehen können, diese Haustiere aber lieben.“

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