ÖFB-Stürmer Burgstaller hat offene Rechnung mit Cardiff City Stadium
Der Schalke-Legionär sah seine einstige Wirkungsstätte zumeist von der Tribüne aus. Der Kärntner hofft gegen Wales auf sein erstes Tor im ÖFB-Team.
Wien – Für Guido Burgstaller bedeutet Österreichs Auswärtsspiel in der Fußball-WM-Qualifikation am Samstag gegen Wales die Rückkehr in eine Arena, an die der Kärntner keine allzu guten Erinnerungen hat. Das Cardiff City Stadium ist die Heimstätte des in der zweithöchsten englischen Liga spielenden Cardiff City FC, den der Stürmer im Jänner 2015 schon nach wenigen Monaten wieder verließ.
Burgstaller wechselte im Sommer 2014 um kolportierte 700.000 Euro von Rapid zu den „Bluebirds“. In den ersten sechs Saisonspielen kam der Offensivmann fünfmal zum Einsatz, nach dem Rauswurf von Coach Ole Gunnar Solskjaer wurde er aber kaltgestellt und absolvierte keine einzige Partie mehr für die Waliser. „Nach dem Trainerwechsel war ich nur noch bei den Amateuren, sportliche Gründe hat es dafür nicht gegeben“, erzählte der 28-Jährige.
„Habe viel aus dieser Zeit gelernt“
Mit seiner Ausbootung in Cardiff hat Burgstaller jedoch schon abgeschlossen. „Schön war das damals nicht, aber ich möchte die Zeit auch nicht missen. Ich habe viel daraus gelernt.“ Zu Jahresbeginn 2015 folgte der Wechsel zum 1. FC Nürnberg, wo der Stürmer auf Anhieb aufblühte und es in 70 Bewerbspartien auf 34 Tore und 12 Assists brachte.
Dadurch machte Burgstaller den FC Schalke 04 auf sich aufmerksam, der den ÖFB-Internationalen im vergangenen Jänner um rund zwei Millionen Euro verpflichtete. Der Angreifer dankte es im Frühjahr mit 12 Toren in 26 Matches. Im österreichischen Nationalteam hat Burgstaller allerdings noch nicht ins Schwarze getroffen, was sich nun ausgerechnet in Wales ändern soll. „Es ist immer mein Ziel, ein Tor zu schießen, vor allem im Nationalteam, wo ich dem noch ein bisschen hinterherlaufe. Es wäre überragend, wenn mir das gerade in Cardiff gelingen sollte.“
„Wir spielen auf Sieg“
Diesbezüglich will sich Burgstaller aber nicht allzu sehr unter Druck setzen. „Es hat bis jetzt leider noch nicht funktioniert mit einem Tor, doch es wird sich schon noch ergeben.“ Außerdem gehe es nicht um sein persönliches Wohl, sondern um jenes der Mannschaft. „Das Wichtigste ist, dass wir als Team erfolgreich sind“, betonte der elffache Nationalspieler.
Das wird in Cardiff auch dringend nötig sein, schließlich beträgt der Rückstand der viertplatzierten Österreicher auf das Spitzenduo Serbien und Irland vier Runden vor Schluss vier Punkte. Schon bei einem Unentschieden wäre wohl die letzte seriöse Chance auf eine Teilnahme an der WM 2018 in Russland dahin. „Unsere Marschroute in Wales ist klar: Wir spielen auf Sieg“, versprach Burgstaller, der sich Hoffnungen auf einen Platz in der Startformation machen darf.
„Keinen Unterschied bei Rückkehr gemerkt“
Beim 1:1 in Irland im vergangenen Juni erhielt der Deutschland-Legionär den Vorzug gegenüber Marc Janko und Michael Gregoritsch. Dabei kehrte Burgstaller erst für die März-Spiele gegen die Republik Moldau und Finnland zurück in den Team-Kader, in dem er davor zuletzt für die EURO-Testspiele im März 2016 gegen Albanien und die Türkei gestanden war.
In dieser einjährigen Pause hat sich rund um die ÖFB-Auswahl einiges getan. Die Euphorie ist nach einer verpatzten EM und einem bisher ernüchternden WM-Quali-Verlauf einer gewissen Enttäuschung gewichen. „Aber als ich zurückgekommen bin, habe ich keinen großen Unterschied gemerkt, außer dass nur noch 15.000 statt 50.000 Zuschauer im Stadion waren. Jeder versteht sich mit jedem gut und jeder freut sich, wenn er zur Nationalmannschaft kommt“, beteuerte Burgstaller. (APA)