Leeres Bienenhaus im Gurgltal regt auf
Der Nassereither Gemeinderat Markus Leitner errichtete im Gurgltal ein Bienenhaus. Eine anonyme Anzeige spricht aber von einem „Sommerhäuschen ohne Bewilligung“.
Von Alexander Paschinger
Nassereith –Das alte Zielhaus des Nassereither Bobvereins hat einen neuen Standort: Es steht im Gurgltal, auf dem Grund von Gemeindevorstand Markus Leitner. Mit einem großen Fenster, neben einem Teich mit ein paar Gänsen und einem Gehege für die Schweine. „Gemeinderat Leitner hat im Gurgltal ein Sommerhäuschen ohne Bewilligung errichtet“, hieß es nun in einer anonymen Anzeige an die Bezirkshauptmannschaft Imst. Auch von „Grabungsarbeiten“ und „Aufschüttungen“ ist in diesem Schreiben, das auch an Medien ging, die Rede.
„Es handelt sich dabei um ein Bienenhäuschen“, erklärt Bürgermeister Herbert Kröll auf TT-Anfrage. Dafür sei nur eine Bauanzeige nötig, solange es unter 20 m² groß sei, „und diese wurde im April des Vorjahres eingereicht. Es hat ja auch nichts dagegen gesprochen, weil die Familie tatsächlich Bienen hat.“ Der Schönheitsfehler: „Bis jetzt ist da aber noch keine Biene ein- oder ausgeflogen“, meint GR Martin Sterzinger, „für mich ist das mehr ein Wochenendhaus als ein Bienenhaus.“ Außerdem sehe er mehr das kleinere Gebäude daneben als Bienenhaus. „Wenn das durchgeht, ist das Gurgltal bald voll mit Bienenhäusern“, so GR Hubert Malleier. Übrigens will keiner der Gemeinderäte etwas mit der anonymen Anzeige zu tun haben.
„Ich baue derzeit an meinem Hofladen in Dormitz“, erklärt Leitner wiederum die Verzögerungen beim Besatz des „Bienenhauses“. Der kleine neue Stadel sei eine „Stangger-Hütte“. Sein Vater habe bislang zwei Bienenstöcke, „die kann man aber erst im Herbst übersiedeln“, so Leitner. Die Aufschüttung erklärt er mit dem Neubau des desolaten Heustadels.
„Wir haben unsere Stellungnahme an die BH Imst geschickt“, so Amtsleiter und Vizebürgermeister Gerhard Spielmann. „Bienenhäuser haben die Höchstgerichte schon öfter beschäftigt – entscheidend ist nicht die Gestaltung, sondern die Nutzung. Wir werden die weitere Entwicklung genau verfolgen.“
„Baurechtlich ist für uns die Sache damit geklärt“, meint Bezirkshauptmann Raimund Waldner auf TT-Anfrage. Geprüft wird aber noch der Vorwurf der „Aufschüttungen im Feuchtgebiet“ in der anonymen Anzeige.