Standort Tirol

Protest gegen Zusperrpläne von Bankfilialen

Brigitte Bombadrelli (l.) und Hildegard Wallenta sammelten bisher 680 Unterschriften, die SP-Funktionäre Marco Lettenbichler (2. v. l.) und Bezirksvorsitzender Benedikt Lentsch erklären sich solidarisch.
© SPÖ

Zwei Landecker Frauen sammelten Unterschriften gegen die Zusperrpläne der Volksbank. Diese bestätigt die Schließung von zwei Landecker Filialen im Mai 2018.

Von Helmut Wenzel

Landeck –Sperrt die Volksbank Tirol die Bankfilialen in Landeck-Öd sowie im Stadtteil Perjen zu? – „Wir haben das aus Mitarbeiter-Kreisen gehört“, sagte Brigitte Bombardelli am Donnerstag. Sie sei langjährige Bankkundin, ebenso wie ihre Bekannte Hildegard Wallenta. Die beiden Damen möchten nicht zuschauen, wie nach der Post auch die Volksbank ihre Filiale im bevölkerungsreichen Stadtteil Öd zusperrt. Gemeinsam sammelten die beiden bisher 680 Protestunterschriften. „Diese übergeben wir den Volksbank-Chefs. Wir hoffen auch, dass wir mit ihnen reden können.“

Die Landecker SPÖ solidarisiert sich mit der Unterschriftenaktion. „Wir sehen die offenbar kurz bevorstehende Schließung kritisch“, sagte Vorsitzender Benedikt Lentsch. „Es geht vor allem um ältere sowie um körperlich beeinträchtige Menschen.“ Wieder einmal werde dezentraler Raum ausgedünnt.

Für die Volksbank Tirol erklärte Hubert Funder den Hintergrund, warum das Unternehmen die Filialstruktur neu evaluieren will: „Die Kundenanforderungen an Banken haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Online-Banking und Selbstbedienungsgeräte werden immer stärker genutzt.“

Im ersten Halbjahr 2017 seien in den betroffenen Filialen rund 65 Prozent der Umsätze elektronisch getätigt worden. Kunden würden immer weniger die Bank aufsuchen, dieser Trend werde sich weiter fortsetzen. „Deshalb sehen wir uns gezwungen – so wie alle anderen Banken auch – unsere Filialstruktur zu überdenken und zu optimieren“, hob Funder hervor. „Nur so können wir auch künftig ein nachhaltiger und erfolgreicher Geschäftspartner für unsere Kunden sein.“ Dazu sei aber auch eine gewisse Mindestgröße der Filialstandorte nötig. „Diese Anforderungen können wir in den Filialen Landeck-Öd und Landeck-Perjen leider nicht erfüllen.“

Aus diesen Gründen habe man sich entschlossen, die Filialen Landeck-Öd und Landeck-Perjen voraussichtlich per 31. Mai 2018 in die nahegelegene Hauptgeschäftsstell­e Landeck (Malser Straße) zu integrieren. Die Filialkunden werde man aber noch persönlich informieren.

Für Sie im Bezirk Landeck unterwegs:

Monika Schramm

Monika Schramm

+4350403 2923

Matthias Reichle

Matthias Reichle

+4350403 2159

Verwandte Themen