Volksbank-Schließung: Auch der Bürgermeister intervenierte
Schließung der Landecker Volksbank-Filialen: Unterschriften-Initiatorinnen sprachen mit Regionaldirektor.
Von Helmut Wenzel
Landeck –„Was der ,Holli‘ vor Jahren aufgebaut hat, wird jetzt wieder abgebaut.“ Das war am Freitag eine von zahlreichen Reaktionen zur geplanten Schließung der Landecker Volksbank-Filialen in den Stadtteilen Perjen und Öd – die TT berichtete. „Holli“ ist der legendäre Volksbank-Landeck-Chef und internationale Netzwerker Helmut Holzmann, der zahlreiche Filialen im ganzen Bezirk aufgebaut hatte. 2006 verstarb Holzmann 72-jährig.
Durch Anfragen besorgter Bürger sah sich Stadtchef Wolfgang Jörg im August veranlasst, sich schriftlich an den neuen Landecker Volksbank-Regionaldirektor Michael Jörg zu wenden: „Die beiden Filialen sind für die Kunden in den Stadtteilen Perjen und Öd von immenser Bedeutung. Sie schätzen die örtliche Nähe und persönliche Beratung durch ihre Mitarbeiter. Für beide Stadtteile würde die Schließung der Filialen einen großen Verlust bedeuten.“
Regionaldirektor Jörg und Filialleiter Reinhold Mungenast antworteten, man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, entsprechende Überlegungen seien seit 2013 im Gange. „Damit unsere Kunden in den Stadtteilen weiterhin Bargeld beheben und Zahlschein-Überweisungen durchführen können, wird es an beiden Standorten Foyers mit der nötigen Ausstattung geben.“ Zudem werde die Hauptgeschäftsstelle Landeck-Zentrum im ersten Halbjahr 2018 noch kundenfreundlicher umbaut. „Alle Mitarbeiter der Filialen Öd und Perjen wechseln in die Hauptgeschäftsstelle in Landeck. Die vertrauten Ansprechpartner stehen also weiterhin zur Verfügung.“
Zur Verkehrsinfrastruktur in der Bezirksstadt kommt ebenfalls ein Hinweis von den beiden Bankern: „Aufgrund des sehr guten öffentlichen Verkehrsangebotes mit Linienbussen und einer Haltestelle unweit der Hauptgeschäftsstelle glauben wir, dass unser Schalterraum in der Malser Straße auch für ältere Leute gut erreichbar ist.“
Wie berichtet, hatten zwei Landeckerinnen fast 700 Unterschriften gegen die Schließung der Filialen gesammelt. Am Freitag gab es für die beiden einen Termin bei Regionaldirektor Michael Jörg. „Es war ein freundliches Gespräch, bei dem wir allerdings nur die bekannten Argumente zu hören bekamen“, fasst Brigitte Bombardelli zusammen. „Dass vor allem ältere Leute mit Online-Banking nichts am Hut haben und daher die Bankfiliale brauchen, wollte er nicht so gerne hören. Immerhin hat er uns einen Termin bei Volksbank-Tirol-Vorstand Martin Holzer zugesagt.“ Michael Jörg bestätigte gestern die Terminzusage, Vorstand Holzer sei derzeit aber noch auf Urlaub. Und: „Wir haben auf einer sehr sachlichen Ebene gesprochen.“