Kreml: USA „bedroht Sicherheit russischer Bürger“
Moskau protestiert scharf gegen geplante Durchsuchungen durch US-Behörden im russischen Konsulat in San Francisco und in Mitarbeiterwohnungen. Man behalte sich Gegenmaßnahmen vor.
Moskau - Im diplomatischen Schlagabtausch zwischen den USA und Russland hat Moskau den USA am Freitag schwere Vorwürfe gemacht und Gegenmaßnahmen angedroht. Das Vorgehen der US-Behörden sei eine „direkte Bedrohung der Sicherheit russischer Bürger“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Sie verwies darauf, dass US-Ermittler am Samstag das russische Konsulat in San Francisco sowie Wohnungen von Angestellten in dem Gebäude durchsuchen wollten.
Die US-Regierung hatte am Donnerstag die Schließung des russischen Generalkonsulats in San Francisco sowie zweier Außenstellen angeordnet. Das US-Außenministerium setzte Moskau eine Frist bis Samstag. Zuvor hatte der Kreml - nachdem der US-Kongress im Juli neue Sanktionen gegen Russland beschlossen hatte - eine Reduzierung des US-Botschaftspersonals in Russland um 755 Mitarbeiter angeordnet. Auslöser des Schlagabtauschs sind die Vorwürfe, dass Moskau sich gezielt zugunsten von US-Präsident Donald Trump in den US-Wahlkampf eingemischt habe.
Die Außenamtssprecherin in Moskau sagte nun mit Blick auf mögliche Durchsuchen in San Francisco, dies sei ein „Eindringen“ in ein Konsulat und in die Unterkünfte von diplomatischem Personal. „Wir bringen unseren energischen Protest angesichts des Vorgehens Washingtons zum Ausdruck, das das internationale Recht außer Acht lässt“. Sie hob hervor, dass sich Russland entsprechende Gegenmaßnahmen vorbehalte. „Das ist nicht unser Wunsch. Sie zwingen uns dazu“, sagte sie.
Zuvor hatte Kreml-Berater Juri Uschakow laut der Nachrichtenagentur Tass das Vorgehen der USA als „eine Art illegale Übernahme“ angeprangert. „Wir werden darüber nachdenken, wie wir darauf antworten.“ (APA/AFP)