Bezirk Reutte

Neues Headquarter für Zugspitz Arena

© Helmut Mittermayr

Ein ungewöhnlicher „Selbstbindungsbeschluss“ bindet alle Orte im TVB Zugspitz Arena wieder in die Vorstandsentscheidungen ein. Ein Resultat: einstimmige Einigung auf die neue Zentrale in Ehrwald.

Von Helmut Mittermayr

Reutte –Der zehnköpfige Vorstand vom Land Tirol auf drei Personen zwangsverkleinert; der Obmann zurückgetreten; Reibereien wegen der Standortfrage Regionszentrale – der TVB Zugspitz Arena wurde in letzter Zeit gehörig gebeutelt. Im Mai übernahm dann Thomas Schennach die Obmannschaft. Nun haben sich die Wogen geglättet und gerade erst wurde ein weitreichender, einstimmiger Beschluss gefasst.

Nachdem das Land Tirol vor einem Jahr die Vorstandsgröße auf die gesetzliche Vorgabe reduziert hatte, fühlten sich die kooptierten Mitglieder degradiert. Für Obmann Schennach eine Situation, die es aufzulösen galt, sollten doch alle sieben Regionsgemeinden wieder in die Entscheidungen eingebunden werden. Der Ehrwalder sollte sich hierbei als alter Fuchs erweisen. Er führte zu Sommerbeginn gemeinsam mit den Vorständen Franz Dengg und Ernst Mayer einen so genannten Selbstbindungsbeschluss herbei. Nämlich eine Sonderregelung, wonach Vorstandsbeschlüsse nur mit Zweidrittelmehrheit aller – auch der kooptierten Vorstandsmitglieder – möglich sind. Damit seien qualifizierte Mehrheiten in der Region notwendig, was Frieden stifte, ist Schennach überzeugt. Unter Zustimmung aller „Wiedereingesetzten“ ist dieser Modus vivendi nun auch vom Land Tirol offiziell geduldet.

Vor Kurzem bot sich die Gelegenheit, eine zweite Baustelle aufzuräumen. Die Firma Zugspitzbau bot ihre Räumlichkeiten in Ehrwald, wo das TVB-Regionsbüro als Zwischenlösung schon eine Weile in Miete war, dem TVB, aber auch anderen Interessierten zum Kauf an. Der 76-jährige Schennach sah die große Chance gekommen und trommelte alle zehn Vorstände und 14 Aufsichtsräte zusammen. Nachdem auch das Land Tirol einen Beitrag in Aussicht gestellt hatte, stimmten beide Gremien dem Ankauf einstimmig zu. Um 650.000 Euro wurde dieser Tage die Immobilie samt dazugehörigen 1000 Quadratmetern Grund erworben. Zugspitzbau plant laut Schennach, die in ihrem Besitz verbliebene restliche Fläche touristisch, etwa mit Chalets, zu nutzen.

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Zugspitz Arena, Theo Zoller, begrüßt die Entscheidung: „Mehrere Projekte in der Region wurden genau beleuchtet. Der Standort Zugspitzbau erwies sich als am besten geeignet. Die Bausubstanz ist in gutem Zustand und wir hatten das Gebäude ja schon bezogen. Das ist ein vernünftiges Projekt.“

Bewährt hat sich der Sommerbus, der zwischen Ehrwald und Garmisch für Gäste gratis verkehrt. Er wurde als Ersatz für den ganzjährigen Schneeexpress eingeführt, der das Außerfern mit Garmisch auf der Schiene verbunden hatte, aber nach zusätzlichen Forderungen der DB Regio eingestellt worden war. Allein zwischen 15. Juli und 15. September haben 20.000 Gäste das Busangebot genutzt. Die Zugspitz Arena, die 30 Mitarbeiter zählt, kommt im Jahr auf rund eineinhalb Millionen Nächtigungen.

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