Wie St. Anton zu seinem Namen kam
Am 2. Juni 1927 erteilte die Tiroler Landesregierung der Gemeinde Nasserein die Bewilligung, den Namen „St. Anton am Arlberg“ zu führen. Diesem Anlass ist eine Ausstellung im Museum St. Anton gewidmet.
Von Paul Schranz
St. Anton –In 750 Jahren wechselte das heutige St. Anton am Arlberg insgesamt fünfmal seinen Namen: von „Vallis taberna“ (bis 1275) über „Stanzertal“ (bis 1805) und St. Jakob (bis 1811) zu „Nasserein“ (bis 1927). Der Bau der neuen Landesstraße 1824 brachte es mit sich, dass die beiden Ortsteile St. Jakob und St. Anton umfahren wurden und St. Anton immer mehr an Bedeutung gewann.
Während des Baus des Eisenbahntunnels (1880 bis 1884) stand bereits fest, dass der Bahnhof „St. Anton am Arlberg“ heißen würde. 1927 einigte sich der damalige Gemeinderat nach jahrelangen Diskussionen auf die Namensänderung.
Der Vorarlberger Museumsexperte Christof Thöny hat die aktuelle Ausstellung im Heimatmuseum zusammengestellt, im Tiroler Landesarchiv recherchiert und die Gemeinderatsprotokolle studiert.
Vor allem der Bahnbau habe der Gemeinde einen ungeahnten Aufschwung gebracht und den aufblühenden Fremdenverkehr eingeleitet, wird Bürgermeister Schuler in einem Gemeinderatsprotokoll vom 21. Oktober 1925 zitiert. Das habe letztlich die Namensänderung herbeigeführt.
Thöny hat die Zeitzeugen Inge Seeberger, Traudl Murr, Toni Mall, Siegfried Birkl, Egon Habicher und Robert Strolz interviewt. Auszüge der Gespräche werden auf Bildschirmen präsentiert.
Im Zuge der Namensänderung wurde der Gemeinde St. Anton auch das derzeitige Wappen verliehen, das in der Mitte den Arlberg zeigt, über den die Straße führt. Der Tiroler Adler als Inbegriff der Freiheit und Wehrbereitschaft gegen äußere und innere Feinde thront über allem.
Zum Jubiläum wurden auch die Volksschüler eingebunden, die das St. Antoner Wappen bildlich darstellten. Bereits im Sommer widmete sich die Theatergruppe der Arlberger Kulturtage dem Thema der Namensänderung. Geschrieben wurde das Auftragsstück vom Tiroler Autor Ernst Spreng.
Die aktuelle Ausstellung im Museum St. Anton kann bis September 2018 besichtigt werden.